Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Freitag, 4. Februar 2011

Man lebt nur zweimal (1967)

Bond: Sean Connery
Schurke: Donald Pleasence (Blofeld)
Bond-Girls: ein paar unbekannte Japanerinnen
Wie oft gesehen: mindestens 20 Mal


Endlich kommen wir zum Kern des Themas: Dieser Bond war die Krönung und ist heute noch der Film, mit dem man viele Elemente der Filmreihe in Verbindung setzt – Trainingsszenen, großangelegte Massenkämpfe, kreative Ausrüstung bis zur Lächerlichkeit, eine Oberschurken-Basis der Extraklasse. Selbst die Werbung damals nannte die Höhepunkte im Voraus: James Bond wird heiraten, sterben und seine Erz-Nemesis Blofeld treffen – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Obwohl damals schon gesagt wurde, dass es möglicherweise der letzte James-Bond-Film werden sollte (da Connery keine Lust mehr hatte und sich auch als „zu alt für diesen Sch**ß“ fühlte), war nach „Goldfinger“ dieser Film der zweite Meilenstein dieser Reihe und Inspiration zu einer Art von Bond-Filmen, die zwar mit der Realität recht wenig zu tun haben, aber beste Abendunterhaltung versprechen.

Und wieder einmal geht es um die Weltherrschaft („Of course!“): Von Japan aus will SPECTRE den dritten Weltkrieg provozieren, indem russische und amerikanische Raumkapseln von einem speziellen Raumschiff eingesammelt und in eine geheime Basis gesbracht werden – sodass die Supermächte sich gegenseitig beschuldigen. Die Russen und die Amis gehen sich schon fast an die Gurgel, bis ein britischer Botschafter vorschlägt, der Geheimdienst Ihrer Majestät könnte doch mal diese Spur nach Japan verfolgen, die sie entdeckt haben.

Auftakt zu einer Reihe bis heute noch spektakulärer Actionszenen: Die schwächste ist die Verfolgungsjagd / Massenschlägerei am Hafen, und das ist nicht viel gesagt – selbst diese Szene übertraf den Actiongehalt seines Vorgängers um ein Vielfaches. Der japanische Geheimdienst zeigt, dass man Verfolgungsjagden mit Autos auch kreativer beenden kann, indem man die Autos einfach mit schweren Hubschraubern abholt und ins Meer schmeißt. Und einer der großen Höhepunkte vor dem gewaltigen Finale ist der Luftkampf in einem bis an die Rotorblätter bewaffneten Minihubschrauber (so ein Teil will ich auch!).

Nebenbei, auch die etwas ruhigeren Szenen waren wegweisend, wie zum Beispiel die bis heute gerne kopierte Mordszene mit einem Faden und einem Tropfen Gift von der Zimmerdecke (zuletzt gesehen in „Grosse Point Blank“ mit John Cusack). Zu ruhig geht es aber auch nicht zu, denn Bond lässt sich diesmal etwas weniger Zeit mit der Frauenwelt und etwas mehr Zeit, ein paar Schurken zu zerlegen. Auch wenn Karin Dor als böse rothaarige Agentin ihm zuweilen etwas näher kommen darf – dass sie ihn in einem abstürzenden Flugzeug zurücklässt, nimmt er doch ziemlich persönlich.

Aber der absolute Kracher und Höhepunkt ist der finale Endkampf: Eine Hundertschaft von Ninjas (yeah!) stürmt die geheime Basis von SPECTRE, die in einem Vulkankrater liegt, und startet so eine Massenschlacht, die bis heute in einem Bondfilm unerreicht bleibt. Der Regisseur Lewis Gilbert versuchte sich an diesen Schlachten in seinen späteren Bond-Filmen „Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker“ erneut, aber dieser Endkampf hatte die Ausmaße eines Kriegsfilms. Eine direkte Konfrontation mit Blofeld, dem Kopf des Ganzen, bleibt leider aus. Vor allem bedauerlich, weil Donald Pleasence in dieser Rolle einfach eine grandiose Leistung abliefert und man gerne noch etwas mehr von ihm gesehen hätte.

Unterm Strich: Der Film ist ein echter Klassiker. Früher gerne gesehen, heute gerne gesehen. Das Maß an Action stimmt, die Schurken sind klasse besetzt, und die zahlreichen Elemente, die in jeden Bond-Film gehören, sind alle vorhanden. Trotz seines Alters immer noch einer meiner absoluten Lieblingsfilme, nicht nur als Bond-Film!

10/10 Punkte

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