Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Samstag, 9. März 2013

Review: "Die Logan Verschwörung" (2012)

"Ich will da nur mal kurz reinschauen, ob der Film was taugt..." Ein Gedanke, der mir in letzter Zeit öfters kam und meistens zu einem von zwei Endergebnissen führt: Ich schaue mir die ersten fünf Minuten an, denke "Joah, ganz nett" und nehme mir vor, ihn später zu Ende zu sehen... was bislang nie passiert ist. Das zweite und eher seltenere Endergebnis: Ich bleibe von Anfang bis Ende am Film hängen, vergesse die Zeit und sämtliche Verabredungen und komme entsprechend zwei Stunden zu allem zu spät.

Zu letzterer Kategorie zählt der heutige Film.


Der Plot

Ben Logan, Angestellter in einer Firma, die Sicherheitssysteme herstellt (u.a. Retinascanner und Codeschlösser, die von namhaften Geheimdiensten verwendet werden), kommt eines Tages in sein Büro und stellt fest, dass der ganze Standort vollkommen leer ist - als hätte seine Firma nie existiert. Bankkonto und Emails sind gelöscht, sein Arbeitgeber leugnet jegliche Existenz seiner Zweigstelle und Kenntnis darüber, dass er dort gearbeitet hat. Das ist nur der Beginn eines Albtraums, in dem er und seine Teenager-Tochter von Killern gejagt werden und herauszufinden versuchen, was hinter allem steckt.


Die Darsteller

In der Hauptrolle spielt Aaron Eckart einen sympathischen, wenn auch schusseligen Familienvater mit düsteren Geheimnissen - gute Besetzung, die es versteht, den gesamten Film zu tragen und in seiner Rolle auch überzeugend wirkt. Auf der anderen Seite Olga Kurylenko, bei der ich lustigerweise ständig an ihre Rolle aus "Centurion" denken muss - mehr will ich aber auch nicht verraten; wer den Film kennt und diesen sieht, wird die Anspielung hoffentlich verstehen. Außerdem noch dabei: Liana Liberato als Bens Tochter Amy - im Film ein typisches hormongesteuertes, kleines Miststück, aber vom Aussehen her sind Parallelen zu Mary Elizabeth Winstead als Lucy McClane in "Stirb Langsam 4.0" nicht zu leugnen.


Stärken

Das ist einfach gesagt: Der Film ist sauspannend. Bis man herausfindet, worum es eigentlich geht und wer welche Rolle in der ganzen Sache hat, ist man gut beschäftigt. Dazwischen einige satte Actionszenen - nicht auf dem überzogenen Niveau eines "96 Hours", sondern stark auf Realismus getrimmt und umso wirkungsvoller, da der Film nicht zur Gänze auf ihnen aufbaut.


Schwächen

Leider lässt die Action mit dem späteren Film nach - wer also einen adrenalingeladenen Showdown erwartet, den will ich schon mal vorwarnen. Dennoch, das Ende ist eines von der Sorte, bei der man die Faust heben und "Yippie-ka-yeah, Schweinebacke!" rufen will.


Größtes Problem

Verschwörungsthriller offenbaren bei genauerem Hinsehen immer irgendwelche Schwachstellen, meistens in der Logik. "Die Logan Verschwörung" ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme, auch wenn man den Film trotzdem genießen kann. Denkt man genauer darüber nach, wird man sich fragen, welche Motivation manche Charaktere für ihre Handlungen haben. Auch dies ist ein Punkt, bei dem ich nicht näher ins Detail gehen kann, ohne groß zu spoilern. Soviel sei gesagt: Schaut euch Olga Kurylenko, die weibliche Hauptrolle in dem Film, von Anfang bis Ende an und versucht zu ergründen, was ihre eigentlichen Ziele sind. Gleiches gilt übrigens für die Oberschurken, die zwar oberflächlich durchaus verständliche Motive haben, aber gerade gegen Ende so klischeehaft arrogant und unsympathisch werden, dass ich den Verdacht habe, die Macher wollten mit Gewalt die Emotionen der Zuschauer in eine ganz bestimmte Richtung dirigieren. Na ja, das sind jedenfalls Kleinigkeiten, die manchen sehr engagierten Zuschauer an dem Film nerven könnte... mir hat er trotzdem gefallen.


Fazit

Meine erste Befürchtung war, dass der Film so ein Reinfall wird wie "Hanna - Wer bist du?". Stattdessen hatte dieser Film eine ähnliche Wirkung wie "Unknown Identity" oder auch John Woos "Paycheck" - man kann die Paranoia der Hauptfigur mitfühlen und fiebert bis zum Ende der Auflösung dieses Thrillers entgegen. Und mal ehrlich: Wenn es ein Film schafft, mich beim ersten Reinsehen bis zum Ende zu fesseln, dann kann er nicht schlecht sein. Riskiert einen Blick, der ist es wert!



Bewertung
8/10 Punkte