Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Montag, 30. November 2009

Das wird kein schoener Tag

Ich weiss es jetzt schon. In dem Moment, als ich merkte, dass meine Milch schlecht geworden war und damit mein Fruehstueck ausfiel, wusste ich, diesen Tag kann ich getrost vergessen.

Das Wetter ist natuerlich dementsprechend. Regen? Na klar! Und Wind. Und der kommt von allen Seiten - ich kriege erst meinen eigenen Schirm um die Ohren, dann stuelpt er sich um, und ich brauche zwei Minuten, um ihn wieder in Ordnung zu bringen. Ach, das wird eh nix. Ich esse jetzt in Ruhe meinen Pudding (Fruehstueck Plan B), dann gehts an die Arbeit.

Sonntag, 29. November 2009

Die Hälfte meiner Zeit...

... in England ist schon fast vorbei. Am Dienstag, 1. Dezember, habe ich genau drei der sechs Monate in diesem LAnd hinter mir, die ich hier verbringen muss. Und ich kann es kaum glauben, dass ich hier schon so lange bin.

Diesen Post sollte ich vielleicht eher am Montag oder Dienstag schreiben, aber wer weiß, was nächste Woche an Arbeit auf mich zukommt. ICh weiß ja nicht, ob ich es überhaupt schon hier habe verlauten lassen, aber die letzte Woche war ich dermaßen eingebunden in eines unserer aktuellen Projekte, dass ich wirklich die ganze Arbeitszeit unter Strom stand. Ich habe sogar für das Projekt meine Mittagspause verkürzt, damit wir die Deadline schaffen. Hat nicht viel gebracht, meine Kollegen mussten trotzdem an diesem Wochenende arbeiten - aber zumindest nicht wegen mir. Philip war schwer beeindruckt von der Arbeit, die ich geleistet hatte. Er fragte mich dann noch am Freitag abend, so gegen sechs (halbe Stunde nach meinem geregelten Feierabend, wohlgemerkt), ob ich nach meiner schweren und umfangreichen Arbeit am Projekt nicht noch länger bleiben wollte, um es mit ihm zu beenden. Aber da dachte ich nur: Ruhm ersetzt weder Essen noch Schlaf - ich bin raus hier!

Nächste Woche kann also wieder alles Mögliche werden. Ob ich die Seite endlich beenden werde (ich habe einen Kalender gefunden, der genau so funktioniert, wie es meine Chefin wünscht!), ob ein neues Projekt vor der Tür steht, oder ob ich meine Chefin mit Süßigkeiten bestechen muss, um Aufgaben zu kriegen - ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, ob unsere große Schlacht in der LaserQuest-Arena (zu der neun meiner zehn Kollegen zu kommen beabsichtigen) wirklich stattfinden wird oder ob mal wieder etwas Unvorhergesehenes und Unaufschiebbares dazwischen kommt. Bei den Engländern weiß man sowas nie.

Nur eines weiß ich mit Sicherheit: Ich bin jetzt über den Berg. Ich habe so lange hier überlebt, der Rest wird einfacher. Alleine schon die Tatsache, dass mich nur noch drei Wochen von der Heimat trennen, dass zwischendurch noch viele spannende Aktivitäten auf mich warten und dass mindestens noch eine Fahrt nach London ansteht, sollte reichen. Und da ich noch nicht einmal ein Viertel meiner DVDs durch habe, die ich mitgebracht habe, wird mir auch so schnell nicht langweilig.

Freitag, 27. November 2009

Hannes' Geburtstag

Ja, unser geschaetzter Kommilitone Hannes Beuse wurde gestern 26 Jahre alt. Aetsch baetsch!

Auch dafuer nahmen wir uns die Zeit, die noetig war, um den Anlass gebuehrend zu feiern. Nicht nur gab es Tee und Kuchen zwischendurch (die Briten nennen diese Dinger "Scones", aber ausgesoprochen [skons] mit einem kurzen o - das sind so kleine Rosinenbroetchen oder so aehnlich, auf die man Marmelade und "clotted cream" tut und die unglaublich satt machen. Auf die Frage, ob die nicht besser sind als Mr Kipling habe ich hoeflicherweise "Ja" gesagt, aber dann ueberlegt, ob clotted cream nicht prima zu einem Stueck Battenberg passen wuerde), abends waren wir dann mit fast der ganzen Belegschaft im Pub um die Ecke (also minus zwei Leute).

Ich muss sagen, dieses Mal haben wir aber reingehauen. In der grossen Belegschaft gab es eine Runde Drinks, wo dann jeder wenig getrunken und viel geredet hat. Danach entschieden Nicola und Philip, uns zu verlassen, um fuer den heutigen Tag fit zu sein. Nicky musste dann auch irgendwann, also blieb ein sechskoepfiger Kern uebrig, der sich dann erstmal auf die naechste Sorte Drinks stuerzte. Als wir feststellten, dass "The Star" eine ganze Reihe von Cider-Sorten anbietet, habe ich mir dann das staerkste Cider geholt, das sie hatten (7,4 % - ein Pint fuer 3,50£). Danach hob sich die Stimmung, und wieder einmal wurde einhellig beschlossen, dass wir so etwas oefter machen sollten. Ich sehe schon, da kommt wieder Arbeit auf uns zu.

Um Antje, unserer anderen deutschen Praktikantin, noch ein wenig Gesellschaft zu leisten, haben Hannes und ich uns noch eine Flasche Cider geteilt, wahrend die anderen sich ueber die Tipp- und Inhaltsfehler der Cider-Liste aufgeregt hatten. Ich sage ja immer, wenn man den Job zu lange macht, kann man irgendwann nicht mehr abschalten. Zwischendurch tauchte dann ein bekanntes Gesicht auf: Chris, der Metaller, den ich mal im Zug getroffen hatte - er entpuppte sich als alter Schulfreund von Paul. Die Welt ist ein Dorf... Antje trank dann noch in aller Ruhe ihren ERSTEN Drink des Abends aus (der Frau gebe ich bestimmt kein Pint aus, da braucht sie Stunden fuer!).

Nachdem auch Alex seinen Abschied genommen hatte, beschlossen wir, zum Futter fassen im Jack Philips vorbeizuschauen. Ein wenig Schlagseite hatte ich schon, muss ich zugeben, also war das eine gute Idee. An dem Abend gab es jede Menge Curry - ist nicht mein Fall, aber der Cottage Pie, den ich hatte, war ganz lecker. Dann hatte jeder noch ein Pint ausser Anthony, der sich den ganzen Abend nichtalkoholisch ernaehrte. Antje hat dann ihres auch nicht ausgetrunken, als sie sah, dass wir Maenner fast von der Bank fielen vor Muedigkeit (es war ja immerhin schon 22.15 Uhr). Ach ja, und nebenbei versucht eine der Angestellten im Jack Philips seit geraumer Weile, meine Herkunft herauszufinden. Da gab ich ihr gestern einen Tipp: Ich haette was mit zwei der Flaschenbier-Sorten gemeinsam, die sie im Kuehlschrank haetten. "Polnisch?" "Nah dran."

Donnerstag, 26. November 2009

"Arbeit! Immer nur Arbeit..."

Ich dachte mir, das Zitat der Ork-Arbeiter aus "Spellforce" passt hier ganz gut. Nicht nur, weil ich jeden Abend Spellforce spiele und das schon fast zur Sucht wird (und ich freue mich ja so doll auf die zweite Addon-Kampagne!).

Aber wenn ich mal zum Spielen komme, bei der Menge an Aufgaben, die ich mittlerweile habe. Und versteht mich bitte nicht falsch, ich fuehle mich echt gut dabei! Denn dieses Mal ist es nicht "Jeder kaempft fuer sich selbst", dieses Mal ist Teamarbeit angesagt. Und natuerlich spielt der Zeitdruck, den wir haben, eine grosse Rolle bei der Motivation. Nur, jeden Tag sagt Philip, bis heute abend muessten alle sechs Sprachen unseres Projekts raus sein - bis Anthony mir gestern abend sagte, das ganze Projekt hat bis Freitag noch Zeit. Genug zu tun gibt es bis dahin auf jeden Fall.

Aber trotz Stress hatten wir gestern noch genug Zeit, alles stehen und liegen zu lassen, um Anthonys Abschluss als "Master of Arts" zu feiern - und fragt mich nicht, was er studiert hat!

Dienstag, 24. November 2009

Partystimmung

Ja, wie schon gesagt: Chefin ist nicht da, also wird einer draufgemacht. Waehrend ich hier mit einer Tasse weisse Schokolade mit Mini-Marshmallows dabei bin, eine russische Datei zur Veroeffentlichung vorzubereiten, kriege ich hier von zwei Seiten Musik um die Ohren gebraten. Oder was manche Menschen als Musik bezeichnen moegen.

Die zwei Damen, die im Nachbarbuero arbeiten, haben sich einen Radiosender uebers Internet geholt, auf dem ziemlich billiger und mistiger Pop laefut, also das typische Radioprogramm des 21. Jahrhunderts. Paul hingegen, der scheinbar eine Vielzahl von Genres gerne hoert, spielt im Gegenzug querbeet alles - da war schon was von Duran Duran dabei, Black Sabbaths "Paranoid", aber auch ziemlich dumpfer Kram mit Elektrobeats von einer Band mit Namen Prodigy (noch nie von ihnen gehoert, will ich auch gar nicht). Einmal wollte er sogar The Pogues mit ihrem Weihnachtslied spielen, aber da haben wir alle gesagt, er moege damit bitte bis fruehestens naechste Woche warten - Weihnachten ist noch nicht.

Manchmal, wenn einer aus dem QA-Buero von unten hochkommt, guckt er oder sie erst einmal komisch. Aber so ist es halt, wenn gute Stimmung herrscht. Aber manchmal wurde es doch so schlimm, dass ich Abwehrmassnahmen ergreifen musste. Wenn Technobeats von vorne und hinten erschallen, bleibt einem Metaller nur "In Flames" ueber Kopfhoerer - aber die Hand am Stecker als kleine warnende Geste. Schwedischen Death Metal kann man durchaus als Drohung betrachten...

Mr Kipling's Biggest Fan

Es erstaunt mich immer wieder: Wenn man weiss, dass die Chefin und Philip an diesem Tag nicht im Haus sein werden, herrscht im Buero ploetzlich eine ganz andere Stimmung. Und wenn wir nicht alle so schrecklich viel zu tun haetten, wuerde es hier ordentlich krachen. Also partymaessig gesprochen. Mit ziemlicher Sicherheit wird einer von uns nachher noch Musik auflegen, und das wird wahrscheinlich wieder Paul sein, der ein noch groesserer Fan von Pink Floyd ist als ich...

In der Zwischenzeit esse ich mich quer durch das Weihnachtssortiment von Mr. Kipling, bekanntermassen die Kuchenfirma meines Vertrauens in diesem Land. Dass sie zu Halloween nur eine andere Sorte raudgebracht haben (die wohl dokumentierten "Fiendish Fancies"), haben sie mit Weihnachtsgebaeck aber kraeftig ausgeglichen. Eine dermassene Fuelle von Slices (rechteckige Kuchenstuecke von der Groesse eines Mars Mini), Mince Pies und "Winter Warmers" habe ich nur selten gesehen. Dazu kommt noch das Schnaeppchen, das ich mir auf dem Weg zur Arbeit bei Sainsburys geleistet habe: "Frosty Fancies" mit weisser Glasur drauf (das Weihnachtspendant zu den Fiendish Fancies) und "Festive Bakewells" (kleine Toertchen mit Glasur drauf - die bekanntesten sind die "Cherry Bakewells" mit Kirschmarmeladenfuellung und einer Cocktailkirsche oben drauf. Die Festive Bakewells haben ein Weihnachtsbildchen anstelle einer Kirsche, und innen drin ist laut Packung Himbeermarmelade). Da Weihnachten vor der Tuer steht, sind diese Sachen normalerweise teurer als der Standard. Aber Sainsburys bietet zwei zum Preis von einem, und so habe ich fuer jede dieser Packungen nur ein Pfund bezahlt. Da staunt ihr, was?

MKittlerweile haben meine Kollegen alle mitbekommen, dass ich von Mr Kipling ein grosser Fan bin. Und Paul hat etwas vorgeschlagen, an dem ich schon seit geraumer Zeit ueberlege: Warum schreibe ich nicht einmal einen Fan-Brief an die Firma, bedanke mich ein wenig fuer die vielen tollen Sachen, die sie herstellen, und staube moeglicherweise ein kleines Praesent ab? Mit etwas Glueck schicken sie es nach Deutschland, dann hat meine Familie auch was davon. Da ich schon lange daran ueberlege, habe ich auch vor zwei Monaten angefangen, die leeren Packungen von Mr. Kipling zu sammeln - gibt wahrscheinlich ein beeindruckendes Foto.

Ja, soviel zu dem Diaetplan, der Aufenthalt in England wuerde mich schlanker machen. Ich fuerchte, eher das Gegenteil ist der Fall. Jeden Tag acht Stunden im Buero, dann nach Hause und den Rest des Tages auf dem Bett verbringen zum DVDs gucken, und bei der Ernaehrung kann man auch nicht von ausgewogen reden. Aber das habe ich ja schon mal alles erzaehlt. Und mir geht es immer noch gut dabei. Mein groesstes Problem ist immer, was zum Abendessen zu finden, was nicht viel kostet, keine grosse Muehe macht und keinen grossen Abwasch verursacht. In den meisten Faellen sind das Mikrowellenessen, die entweder viel kosten oder nicht satt machen (diese Sainsburys Basic Gerichte sind wirklich keinen Penny wert), oder Backofengerichte, die eine recht lange Zeit zum Backen brauchen. In die Pfanne haue ich nur selten was, die muss ich ja spaeter auch abspuelen. Meistens liegt es einfach daran, dass ich nach einem Arbeitstag keine Lust habe, gross zu kochen (und dann kommt noch dazu, dass ich nur eine Stunde Zeit fuer alles habe, bis meine Vermieterin die Kueche haben will).

Mittwoch, 18. November 2009

Review: „Up“ (Disney / Pixar, 2009)

Normal stelle ich sowas in das Filmforum von Alex. Aber meine Blog-Leser sollen ruhig auch mal was von meinen Kritiken haben. Was euch aber nicht davon abhalten sollte, mal in das Forum zu schauen: www.feakse.proboards.com


Ich hatte hohe Erwartungen an diesen Film gestellt. Der letzte Pixar Animationsfilm war „Wall-E“ (und aus dem zitiert meine Familie heute noch, obwohl er kaum Dialog besitzt), und auch davor hatte die Firma mit „Monster AG“ und „Die Unglaublichen“ großartige Arbeit geleistet. Der Trailer sah auch ganz gut aus, und nach einigen Rezensionen auf IMDB, in denen manche behaupteten, der Film übertreffe „Wall-E“ sogar, musste er einfach gut sein.

Ich ziehe drei Lehren daraus: 1. hat jeder Künstler irgendwann mal seinen Höhepunkt erreicht, und das gilt besonders für Filmemacher. 2. gab der Trailer mal wieder die besten Stellen im Voraus preis. 3. sollte ich auf die Meinung von Leuten, die ich nicht kenne, nicht soviel geben. Alles zusammengenommen konnte der Film nämlich nur eines sein: Enttäuschend.

Das fängt schon mal damit an, dass der Humor in dem Film zu kurz kommt. Was daran liegt, dass die Filmemacher irgendwie nicht wussten, wo sie damit hin sollten. Es gibt so viele dramatische und traurige Szenen in dem Film, dass man manchmal glaubt, ein animiertes Drama zu sehen. Aber alles so subtil, dass etwaige Kinder, für die der Film eigentlich gemacht ist, von einem Großteil der Dramatik verschont bleiben. Das führt aber dazu, dass viele sich fragen werden, was da eigentlich passiert. Am Anfang habe ich nicht einmal selber völlig verstehen können, was vor sich geht – und das ist in einem Kinderfilm ein ganz großes Manko.

Ebenfalls ein großes Manko: Man zeigt kein Blut in Animationsfilmen von Disney! Aber an zwei Stellen war in dem Film Blut zu sehen – nicht, dass ich kleinlich sein will oder den Überempfindlichen raushängen möchte. („Hier den Breiten markieren“, um mal Will Smith zu zitieren – ja, googelt mal nach dem Zitat!) Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich kein Blut sehen konnte, als ich noch klein war. Und in Zeichentrick- oder Animationsfilmen sterben die Figuren normalerweise nicht oder werden schwer verletzt. Aber in „Up“? Ich sehe schon Kinder traumatisiert aus dem Kino wanken…

Dann die Hauptfigur: ein grantiger alter Mann. Man denke an Scrooge, man denke an den alten Mann aus „Monster House“, aber für diese Art von Rolle ist er doch wieder zu sympathisch. Die meiste Zeit über drückt einem sein Schicksal mehr auf die Tränendrüse als aufs Zwerchfell. Mit seinem Begleiter, einem kleinen Jungen (ach, wie überraschend!) hat er dann unzählige dieser typischen Disney-Momente – diese anrührenden, moralgetränkten und teils unsäglich kitschigen Disney-Momente. Aber Pluspunkt: Es wurde nicht gesungen!

Der Film hatte aber auch seine guten Seiten. Höhepunkt ist das Rudel sprechender (ja!) Hunde, deren Anführer erst klingt wie einer von den Chipmunks, dann später wie Darth Vader (ich wünschte echt, James Earl Jones hätte diese Rolle gesprochen!). Dann gibt es noch die Actionszenen, de allerdings im Vergleich zu dem, was ich bisher von Pixar gesehen hatte, ziemlich einfallslos waren. Ich sage nur: Showdown – wenn ich in einer Minute mehr als zehn Filme erkenne, von denen geklaut wurde, dann ist das irgendwo ein Armutszeugnis. Und es war keine Hommage, es war geklaut!

Ich habe es schon gesagt: Enttäuschend. Das ist der Film von Pixar, in dem ich bisher am Wenigsten gelacht habe, also hat er in meinen Augen sein Ziel verfehlt. Wenn ich einen Animationsfilm sehe, will ich mich amüsieren. Der Film erinnert mich in dieser Hinsicht an die „Ein verrücktes Paar“ Filme mit Walter Matthau und Jack Lemmon – auch die sind als Komödien abgestempelt, obwohl ich nicht dabei lachen konnte. Gut, er war jetzt nicht so grottenübel, dass ich bereut habe, überhaupt mitgekommen zu sein. Aber es ist kein Film, den ich mir unbedingt nochmal ansehen müsste. Dementsprechend meine Wertung für diesen Film:

6/10 Punkte

Der Kinotag

Gestern wurde endlich mal wieder etwas firmenintern unternommen. Der ursprüngliche Plan war ja ein Abendessen zu zwölft bei „Jamie’s Italian“ in Guildford – aufgrund der vielen Gerüche über das schlechte Essen da (ironisch, wenn man bedenkt, dass Jamie Oliver die Nummer Eins der britischen Fernsehköche ist) hat meine Chefin kurzerhand umdisponiert. Tisch abbestellt, stattdessen Kinokarten gekauft. Der Film war Pixars neuester Animationsfilm „Up“. Hinterher McDonalds (erneut Ironie).

Als deutscher Praktikant mit wenig Zeit für Privatleben freue ich mich ja über jede Gelegenheit, außerhalb des Büros mal etwas machen zu können. Aber vorher haben die Briten ja den Arbeitstag gestellt. Und an diesem sollte ich endlich wieder an einem aktiven Projekt beteiligt werden, mit FrameMakers Hilfe. Allerdings: Die Aufgabe kam zwei Stunden vor Feierabend, und außerdem hatte ich Küchendienst an diesem Tag. Und damit das alles ein bisschen aufregender wird, sollte der Film eine halbe Stunde nach Büroschluss anfangen – in Guildford, nicht in Godalming!

Während also alle Mitarbeiter schon mal ihre Jacken anziehen, haste ich durch die Büros und sammle Teetassen ein. Aber zum Glück schaffte ich das in genau der Zeit, die ich dafür veranschlagt hatte, und ich war nicht einmal der Letzte, der das Gebäude verließ. Mit meiner Mitfahrgelegenheit kämpfen wir uns dann durch den Feierabendverkehr bis zum „Odeon“ in Guildford, an dem ich zwar schon desöfteren vorbeigelaufen bin, es aber noch nicht betreten hatte. Und es war fünf Minuten nach sechs. Laut Zeitplan sollte der Film um 18 Uhr anfangen.

Na ja, die Kinogänger unter euch kennen das ja: Erst zehn Minuten Verspätung, dann zehn Minuten Werbung, gefolgt von zehn Minuten Trailern. Genug Zeit also für alle Leute, auf Chefins Kosten Knabbereien und Eis zu kaufen (das habe ich richtig genossen. Im Gegensatz zu dem Pappfutter, das unsere heimischen Kinos bieten, hatten sie hier auch die richtigen Süßigkeiten. Ich habe mir eine kleine Tüte mit Sachen zusammengestellt, die ich schon länger mal ausprobieren wollte. Blieb sogar noch unter 3 Pfund). Am Eingang kriegt jeder noch eine 3D-Brille in die Hand (an manchen von uns sah sie kleidsamer aus als an anderen – leider hatte ich die Kamera vergessen…), dann ab ins Kino, gerade rechtzeitig zum Ende des Trailers von „How to train a dragon“ (ich glaube, der Film könnte echt was werden – ich merke mir den mal vor).

Über den Film selber lasse ich mich im nächsten Beitrag aus, also springen wir weiter zu McDonalds – auch dieses Gelage spendierte unsere Chefin großzügigerweise. Nebenbei trat zu Tage, wie erwachsen wir denn wirklich waren, denn unsere Account Managerin und unsere Projektmanagerin holten sich Happy Meals und spielten die ganze Zeit mit ihren Beigaben rum (mal nebenbei: Kennt einer von euch diesen komischen „Mr. Fox“ Kram? Soll in England ganz großes Kinderfernsehen sein, aber ich habe noch nie davon gehört). Danach ging es wieder zurück nach Hause, an Bord von Pauls Kleinwagen, in dem zu meiner Begeisterung (und dem Leidwesen der anderen Passagiere) Pink Floyd gespielt wurde…

Montag, 16. November 2009

Reading-Nachtrag (Fotos)

Wie versprochen die paar Fotos, die ich am Samstag gemacht habe. Viele sind es nicht - es gibt einfach nicht viele Dinge in Reading, die es wert sind, fotografiert zu werden.

Erst einmal das Beweisfoto: Hier drueben gibt es Aldi! Und das Logo orientiert sich offensichtlich stark an Aldi Sued.



Ach ja, falls jemand glaubt, ich habe fuer das Foto heimlich einen Abstecher nach Deutschland gemacht:



Ich weiss, dass mein Vater den Link zu diesem Blog innerhalb meiner Familie herumgeschickt hat. Also wird einigen Lesern dieses Motiv sicherlich bekannt vorkommen:



Und hier sieht man auch, wie es aussieht, wenn die Schiffsverleiher fuer den Rest des Jahres den Betrieb einstellen. Einige Schiffe kann man immer noch auf dem Fluss sehen, aber bei den Temperaturen ist das bestimmt kein Spass.

Sonntag, 15. November 2009

Reading

Zuerst das Wichtigste: Meine Chefin hat meine Webseite für das firmeninterne Netz nicht in der Luft zerrissen. Die paar Änderungen, die sie noch haben wollte, waren eine Sache von zehn Minuten. Und der Kalender, den sie auf der Seite haben möchte, soll nur auf der Hauptseite erscheinen - was meine Arbeit ungeheuer erleichtert. Ich will euch nicht mit Details langweilen, nur soviel: Es geht langsam wirklich voran.

Aber zum eigentlichen Teil meines heutigen Posts: Ich habe mich gestern wieder in den Zug gesetzt, um eine weitere englische Stadt zu besuchen: Reading. Für die meisten Menschen dürfte diese Stadt keine Bedeutung haben. Aber einige von euch wissen sicherlich, dass ich einen Onkel habe, der eine lange Zeit in England lebte - und zwar in Reading. Vor zwölf Jahren, als ich zum letzten Mal in England war (mein Kurzbesuch im Sommer nicht mitgerechnet), habe ich eine Hausboottour gemacht, die von Reading ausging; außerdem war dies die letzte Gelegenheit, meinen Onkel für eine Nacht zu besuchen und unseren Vorrat an englischen Konsumgütern erneut aufzustocken, bevor es zurück in die Heimat ging.

Ihr seht also, mit dieser Stadt verbinde ich persönliche Erinnerungen. Und da zwölf Jahre eine sehr lange Zeit ist (ich bin jetzt beinahe doppelt so alt wie damals!), wollte ich mal schauen, wie frisch meine Erinnerungen eigentlich noch sind. Na gut, und nebenbei hatte ich eine Einkaufsliste abzuarbeiten...


An den Anfang eines solchen Besuches in einer englischen Stadt haben die Engländer für mich ja die Zugfahrt gesetzt. Von Farncombe (Bahnhof 15 Minuten zu Fuß von meinem Haus weg) nach Reading und zurück kostet es 10,50 Pfund normal - oder 10,40 für Off-Peak Return. Na, 10p sind 10p, also nehme ich das Günstigere. In Guildford muss ich dann umsteigen, und dort steige ich zum ersten Mal in einen Zug, der nicht zum Southwest Train Service gehört. Nach Reading fährt die First Great Western, ein Name, der traditionell anmutet - und leider mit Dieselzügen in Verbindung gebracht werden muss, die bei Weitem schon bessere Zeiten gesehen hatten. Vor allem die Sitze waren steinhart. Aber immerhin, die Reise dauerte nur rund 40 Minuten, dann stand ich am Bahnhof Reading.

Für Reading gilt dasselbe wie für jede englische Stadt, die nicht die königliche Familie beherbergt oder ein weltberühmtes College besitzt: Kennt man eine, kennt man alle. Wenn man weniger als zwei Einkaufszentren im Umkreis von einem halben Kilometer findet, hat man nicht gründlich genug gesucht. Und die Läden in der Innenstadt wiederholen sich so unglaublich oft - ein Pfund für jeden WH Smith und Waterstone Buchladen, den ich schon hier gefunden habe, und ich könnte jeden Abend essen gehen. 50p für jede McDonalds-, Burger King und Costa-Filiale, und ich könnte jedes zweite Wochenende nach Hause fliegen. Die Innenstädte Englands taugen nicht besonders viel - außer man geht zu HMV und will sich DVDs kaufen. Allerdings habe ich gestern festgestellt, dass das Bestellen übers Internet bei denen weitaus günstiger ausfällt.

Die Suche nach meinen Erinnerungen treibt mich an die Themse, denn dort haben wir unsere Hausboottour vor zwölf Jahren gemacht. Ich habe auch alles wiedergefunden, vor allem unsere letzte Anlegestelle, quasi direkt vor dem Tesco Superstore (in dem ich auch gleich mal gründlich eingekauft habe). Fotos habe ich auch gemacht, trotz des miesen Wetters; da ich sie nicht rechtzeitig von der Kamera geholt habe, reiche ich sie morgen nach.

Ja, das Wetter war mies. Und ich meine MIES. An den Regen kann man sich ja gewöhnen, dafür trägt ja nahezu jeder Engländer einen Regenschirm. Aber der Sturm war das Letzte! Windstärke 10 in Böen - an einer Stelle hat der Wind einen Bauzaun umgerissen, der somit quer über meinem Fußweg lag. Bei dem Wetter nützt einem ein Schirm nicht viel - und ich bin mittlerweile so froh, dass ich ein etwas teureres Modell gekauft habe, denn jeder 2 Euronen Schirm wäre bei dem Wetter sofort umgeknickt und kaputtgegangen.

Unterschlupf fand ich kurzzeitig im "Oracle", dem größeren der beiden Einkaufszentren in der Innenstadt. Groß, aber taugt nix. Allmählich müssten es die Großkonzerne doch wissen: Soviel Klamotten, wie in den Städten der Welt angeboten wird, braucht keine Sau! Vor allem bei der ständig wechselnden Mode - ich meine, wie viele Klamotten werden ährlich auf den Müll geschmissen oder sonstwie recycelt, nur weil sich irgendeine Modeschwuchtel im Koks-Delirium was Neues aus den Fingern gesogen hat? Ich werfe ja auf das Warenangebot von H&M (ja, die gibts auch hier), M&Co und wie sie alle heißen nie einen genauen Blick. Aber was ich aus den Augenwinkeln sah, würde mit "Hässlich" noch geschmeichelt beschrieben werden.

Ein Lichtblick war das andere Einkaufszentrum. Manchmal zahlt es sich einfach aus, in Läden reinzugehen, die zwar komisch aussehen, aber doch ganz nette Angebote haben. Eine Art "Kaskade" (Geschäft in Flensburg) verkaufte Spiele und Scherzartikel aller Art. Ich hätte für meinen Vater beinahe den Sudoku-Würfel gekauft, aber dann habe ich gesehen, dass der schon gelöst war... Im 1Pfund-Laden war ich dann auch mal. Batterien, eine Packung Fudge und ein "Buffy"-Roman später war ich wieder auf dem Weg.

Ach ja, auf meinem Weg an die Themse stolperte ich über eine Aldi-Filiale. Also dass es Spar in England gibt, habe ich schon erwähnt, und dass Lidl hier vertreten ist, hört man von anderen unserer Studenten hier öfters. Aber Lidl habe ich hier noch nicht gefunden, also gab ich Aldi mal eine Chance. Und ja, auch hier gibt es gute Angebote. Allerdings nichts Deutsches - verdammt, wieder keine Marzipankartoffeln! Aber einen dieser quadratischen dicken Schokoladenkuchen (gibts auch als Tiramisu - mein Vater wird wissen, welchen ich meine). Und zum ersten Mal muss ich ihn mit niemandem teilen.

Ein Pub in der Fußgängerzone namens "Hobgoblin" erregte noch meine Aufmerksamkeit. Ich habe von dem Bier "Hobgoblin" schon viel Gutes gehört - eine Flasche davon hatte ich bei Aldi sogar in der Hand. Also ging ich in diesen Pub und bestellte ein Hobgoblin. Denkste! Sie hatten keins! Sie verkaufen keins, haben nur den Namen Hobgoblin. Also nahm ich ein halbes Tschechisches (und wenn das eine Halbe war, bin ich Eric Idle!), trank aus, bemerkte noch zufrieden, dass ein Metaller im Exodus-Shirt hinter der Theke Dienst schiebt, und bin raus.

Nebenbei machte ich noch einen Abstecher zum großen ASDA-Markt, eine weitere Fußnote in meiner Erinnerung. Verändert hat er sich nicht sehr stark, aber mittlerweile bin ich so an das Warenangebot von Sainsburys, Tesco und anderen Supermärkten gewöhnt, dass mich ASDA nicht vom Hocker riss. Im Gegenteil, Tesco hat deutlich bessere Schnäppchen zu bieten. Außerdem gehört ASDA zu Wal-Mart, wie ich von meinem Kollegen Anthony mal gehört hatte. Mein Rucksack war eh schon zum Platzen voll, also ging ich wieder raus.

Meine letzte Amtshandlung in Reading vor der Abreise war der Kauf von drei PC-Spielen für insgesamt 10 Pfund ("Thief 3", "Far Cry", und weil ich was für Zwischendurch brauchte, "Sonic Mega Collection"). Ich dachte mir schon: Auweia, ich habe drei Spiele gekauft und nicht einmal Zeit, um eins davon vernünftig zu spielen. Aber darum musste ich mir keine Sorgen machen, denn: Thief 3 lässt sich nicht installieren, weil der Laptop die DVD nicht findet; Sonic lässt sich nicht starten, obwohl nicht mal eine Fehlermeldung kommt, und "Far Cry" läuft zwar, aber das Gras ist wasserblau... Na ja, habe ich wieder was, worauf ich mich freuen kann, wenn ich nach Hause komme.


Also im Nachhinein muss ich Terry von der GMES Recht geben: Reading ist eine prima Stadt zum Shoppen. Wenn man denn alles findet, was man braucht (ich bin sicher, Frauen haben das Problem nicht). Die Stadt ist auch nicht 100prozentig modern wie Woking, und sie ist nicht so heruntergekommen wie Guildford. Aber zu dem Preis von diesem Zugticket hätte ich auch nach London fahren können. Also werde ich Reading in Zukunft wohl nicht mehr besuchen.

Donnerstag, 12. November 2009

Ruhiger Tag

Ja, gestern war wieder ein ruhiger Tag im Buero. Sehr ruhig. Aeusserst ruhig! Die Chefetage war naemlich wieder auswaerts, auf einem Besuch bei Bentley. Und im Buero selbst waren nur sechs Leute, die sich irgendwie beschaeftigen mussten. So ruhig war es. Es war sogar so dermassen ruhig, dass ich 1 1/2 Seiten fuer Iceland Firefly auf Englisch schreiben konnte (fuer Band 5 irgendwo in der Mitte, die Szene hatte ich schon seit Tagen im Kopf). Ich hoffe nur, meine Chefin ueberprueft nicht den Mailverkehr hier im Buero - wir haben uns gestern so einige Video-Links geschickt...

In letzter Zeit ist es mir allerdings schon ein bisschen zu ruhig. Das Dinner in Jamie Olivers Restaurant in Guildford wurde abgesagt - zu viele Bekannte meiner Chefin waren der MEinung, das Essen dort tauge nichts. Stattdessen wohl McDonalds (man erkenne die Ironie) und dann "Up" im Kino. "Up" ist der neue Animationsfilm von Pixar und soll laut einiger Kommentare bei IMDB sogar besser sein als "Wall-E". Ich bin also gespannt. Ach ja, LaserQuest hat natuerlich gestern nicht stattgefunden; wir haben uns alle darauf geeinigt, am 2. Dezember gemeinsam hinzugehen.

Und ich habe wieder das alte Problem: Nichts zu tun. Ich sollte es geniessen, aber hier rumsitzen und so tun, als wuerde man noch etwas Produktives hinbekommen, kann anstrengend sein. Und mittlerweile bin ich nicht der Einzige mit dem Problem, denn schraeg vor mir quaelt sich Alex durch mehrere XML-Tutorials. Aus eigener Erfahrung weiss ich: XML ist ein Dreckszeug! NA ja, vielleicht kann ich ihm unter die Arme greifen, indem ich selber nochmal ein paar Tutorials mache. Vor kurzem habe ich noch meine Hausarbeit zu dem Thema in SDV gefunden, aber mittlerweile verstehe ich davon kein Stueck mehr. Dass ich das ueberhaupt selber geschrieben habe, kann ich kaum glauben. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass ich seitdem auf ein paar Parties zuviel gewesen bin...

Sonntag, 8. November 2009

Eisenbahn und Lynchjustiz

Ich weiß, es ist eine komische Kombination - besonders, wenn dies die beiden Dinge sind, womit man seinen freien Tag in der Woche verbringt. (Zwar habe ich zwei freie Tage, aber in der Regel ist Samstag mein Tag der Unternehmungen, Sonntag ist der Tag zum Ausruhen.)


Also der Reihe nach: Mein Morgen fing an mit einer Schüssel Coco Pops, gefolgt von einer Zugfahrt nach Guildford und einem Kurztrip zur "Guildford Model Engineering Society", von der ich zuvor schon erzählt habe. Um es kurz zu machen: Ich war schwer beeindruckt! Jeder, der einigermaßen an Eisenbahn interessiert ist, sollte dort mal vorbeischauen. Einen ausführlichen Bericht habe ich in der Mache, aber wenn ihr ihn lesen wollt, muss ich euch bitten, auf der dafür zuständigen Seite vorbeizuschauen, wenn er fertig ist: www.mec-tarp.de

Ein kleiner Vorgeschmack:





Abends dann, nach einer recht erfolgreichen Shoppingtour in Guildford (inklusive Tesco, wo ich nicht mehr gewesen bin, seitdem ich in Godalming lebe), habe ich dann das örtliche "Bonfire" zum Guy Fawke's Day besucht. Für ein ländliches Bonfire war das schon ziemlich beeindruckend. Also erst der Fackelumzug, der doch sehr an einen Lynchmob erinnerte (was er im Grunde auch war, zumindest symbolisch), dann der große Scheiterhaufen auf dem Platz (mit einem Fensterrahmen irgendwo oben an der Spitze - es sah aus, als würden sie ein Haus abfackeln) und dem obligatorischen Feuerwerk um 8 Uhr. Leider ohne Musik von Tschaikowsky. Trotzdem sehr schön anzusehen.






Ich habe mir sogar ein Lichtschwert gekauft für 4 Pfund. Es ist kindisch, aber ich konnte nicht anders...

Donnerstag, 5. November 2009

Hoher Besuch...

Ts ts ts… Habe eben die E-Mail gelesen, dass die H-Gebaeude-Party komplett ausverkauft ist (einen Tag nach dem Start fuer den Verkauf an alle Studenten der FH). Ich glaube, das ist ein neuer Rekord.

Zum Glueck geht mich die Sause ja ueberhaupt nichts an (obwohl, gut mal einen trinken koennte ich wieder, dazu fehlt mir hierzulande ja leider Zeit und Geld). Hier habe ich meine eigenen kleinen Probleme. Zum Beispiel die Tatsache, dass ich den ganzen Tag hier NICHTS, aber auch GAR NICHTS zu tun habe. Meine Firma hat naemlich heute hohen Besuch erhalten („Confidentially Agreement“ verbietet mir leider zu sagen, wer es ist). Somit ist die ganze Chefetage heute mit dem Besuch beschaeftigt, und die Einzigen, die noch arbeiten, sind wir im ersten Stock im Publishing-Buero.

Und ich habe mal wieder keine Aufgabe. Philip meinte, bis das Projekt, an dem ich gestern mitgearbeitet habe, von den Uebersetzern zurueckkehrt, kann er mir keine neue Aufgabe geben. Paul hat mir heute morgen ein paar Kabel zum Einsortieren in die Hand gedrueckt, aber damit war ich fertig, bevor mein Arbeitstag offiziell anfing; danach war auch sein Repertoire an Aufgaben fuer mich erschoepft. Anthony hat schon seit Tagen erfolglos versucht, was fuer mich zu finden. Und Nicola war so aufgekratzt, dass ich gar nicht mit ihr sprechen konnte.

Also die gute Nachricht: Die Webseite ist mittlerweile bereit fuer die naechste Besprechung – sogar ein Kalender ist jetzt mit drin (woran ich gestern und heute auch gearbeitet habe). Noch bessere Nachricht: Dank einer grosszuegigen Bestellung Nicolas an einen Partyservice bekamen wir alle Gratis-Sandwiches zum Mittagessen (also zumindest die Reste, die von den Gaesten verschmaeht worden sind). Natuerlich kam die Platte mit den Sandwiches an meinem Platz an, als ich gerade aus der Stadt mit meinem eigenen Mittagessen zurueckkam. Aber wie Paul ganz treffend sagte: „Es gibt kein Mittagessen, das so gross ist, sodass ein kostenloses Sandwich nicht auch noch passen wuerde.“ Recht hat er – ich hatte zwei von denen.

Der Besuch blieb ziemlich lange, und da wir nur zu dritt hier oben sassen, habe ich geschaut, dass ich mich irgendwie beschaeftigen kann. Und jetzt, da Nicola und Philip frueh nach Hause gegangen sind, geht ein Tag zu Ende, an dem echt nix los war. Also sagen wir mal so, es gibt Schlimmeres. Aber „V For Vendetta“ haette ich auch im Buero gucken koennen...

Remember remember...

Die Fotos von meinem London-Besuch beweisen es: Das Parlamentsgebaeude steht noch. Also im Grunde wird an diesem Tag, dem 5. November, ein Versager gefeiert. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein.

Einhellige Meinung hier in unserer Firma ist, dass die grossen Feuerwerke, die zu diesem Anlass normalerweise stattfinden, wohl erst am Freitag oder Samstag entzuendet werden. Das passt mir an sich ganz gut; so habe ich heute abend genug Zeit, "V For Vendetta" zu gucken und mir dann irgendwann die naechsten Tage die Show anzusehen. Vielleicht, wenn ich am Samstag bei der GMES fertig bin, kann ich schon die ersten Raketen sehen...

Langsam kehrt wieder Spass in mein Arbeitsleben ein. Gestern haben wir es sogar geschafft, unsere Chefin zu irritieren - sie hat als Handy-Klingelton einen gewissen Song, dessen Name mir gerade entfallen ist, und Paul hat gestern bei Youtube oder sonstwo den Song gefunden und ueber Lautsprecher laufen lassen. Darauf herrschte etwas Verwirrung im Nebenzimmer, bis sie uns haben kichern hoeren...

Mittwoch, 4. November 2009

Morgentliches Training

Mittwoch morgens ist die Welt noch in Ordnung. Denn seit einer geraumen Weile haben wir in der Firma jeden Mittwoch um 8.45 Uhr unser „Wednesday Morning Training“. In der Woche zuvor wird ein Thema festgelegt, und einer erklaert den anderen alles Wissenswerte zu diesem Thema. Das Thema fuer die naechsten Wochen werden allerdings die Projektplaene bleiben, von denen ich vor Kurzem geschrieben habe.

Dass mein Name in keinem Projektplan steht, war dann doch keine grosse Sache. Dass wir alle uns mit einem Kollegen zusammengesetzt und ihm eine Stunde lang ueber die Schulter geguckt haben, war da schon wichtiger. Ich habe mir von Alex zeigen lassen, wie er uebersetzte Dateien zur Veroeffentlichung vorbereitet, besonders in Hinsicht auf das Layout. War eigentlich ganz interessant, obwohl er es weniger so sah.

Zum Thema Projektplan – mit dem habe ich mich auch eine Weile beschaeftigt – hatte ich dann auch eine Frage. Es gibt da eine Rubrik, die immer als „Nicht bearbeitet“ markiert wurde, solange ich schon in dieser Firma bin. Ich fragte dann, was es damit auf sich hat, wenn es niemand wirklich macht. Meine Chefin fing an mit: „Das ist eine wirklich gute Frage“, in einem Tonfall, bei dem ich dachte: „Oh oh, habe ich gerade das QA-Buero verpetzt?“

Waehrend ich im Buero sitze und auf weitere Aufgaben warte, nehme ich mir normalerweise die vielen internen Unterlagen der Firma vor und lese sie – also alles, was auf dem Server gespeichert ist. Zuerst ging es nur darum, zu entscheiden, welche Dateien ich mit auf die interne Webseite bringen sollte. Doch als ich mal ein paar Dateien aufgemacht und gelesen habe, fand ich einige interessante Sachen. Zum Beispiel etwas, das sich „Confidentially Agreement“ nennt. Ein Vertrag, den eigentlich jeder Angestellte unterschreiben sollte, und der das Mitteilen von vertraulichen Informationen gegenueber einer dritten Partei strikt untersagt. Was bedeutet, dass ich ziemlich vorsichtig bin, was ich im Blog schreibe. Ja, ich habe schon einiges ueber die Firma und meine Arbeit hier geschrieben, aber das faellt nicht unter die Rubrik „Vertrauliche Informationen“.

Was mich an der ganzen Sache wurmt, ist, dass die meisten Informationen in diesen Verzeichnissen zwar aeusserst wichtig sind, besonders fuer neue Angestellte, aber dass niemand in der Firma bislang darauf hingewiesen hat. Geschweige denn jemandem gesagt haben, dass er das mal lesen soll. Ich bin eher zufaellig auf die Dateien gestossen, dank eines etwas unlogischen und komplizierten Ablagesystems – wie gesagt, ich bin durch die Verzeichnisse, um Dateien fuer die Webseite zu sammeln. Einige Dinge wurden uns bei der Begruessung gesagt, aber viele Dinge wie Urlaubstage, Krankfeiertage, der Internetzugang, das Rauchverbot in der gesamten Firma usw. sollten tunlichst auch behandelt werden. Am Ende verstossen die Neuen gegen ein Dutzend Regeln in einer Woche, weil sie keine Ahnung haben, dass diese Regeln existieren...

Dienstag, 3. November 2009

Mal wieder ein Post...

Ziemlich wenig los in letzter Zeit. Sind denn alle so beschaeftigt? Scheint so.#

Ja, gut, ich hatte auch viel zu tun. Nachdem ich auch mal ein bisschen naehere Gespraeche mit meinen Kollegen, die quer ueber das Land verteilt sind, hatte, weiss ich auch ungefaehr, wie es der Truppe geht. Wenn ich das alles einbaue, wird der naechste Band von "Iceland Firefly" ziemlich interessant...

Zum Schreiben werde ich im Privaten wohl demnaechst wieder kommen, aber diesmal fuer den MEC Tarp in Deutschland. Fuer den besuche ich die lomkalen Modellbauer am kommenden Samstag (vorausgesetzt, es kommt nicht irgendwas dazwischen, womit man hierzulande leider staendig rechnen muss). Zwar wuerde ich mich auf die Modellbahnen konzentrieren, aber da mich mein Ansprechpartner dort gebeten hat, moeglichst am Vormittag zu erscheinen, damit wir genug Zeit haben, kriege ich wahrscheinlich die komplette Tour. Ach ja, fuer die Leute, die interessiert sind, was das fuer ein Verein ist, hier ihre Homepage: http://www.gmes.org.uk/

Mittlerweile habe ich auch ein paar Pubs in der Umgebung besucht. Vorher habe ich ja erzaehlt, dass es hier in Godalming "The Sun" und "The Star" gibt, aber dass ich noch auf der Suche nach "The Moon" bin. Habe ihn gefunden. Ist aber ein italienisches Restaurant namens "La Luna", und voraussichtlich wird unsere Firmen-Weihnachtsfeier dort stattfinden (mit einem gewaltig extravaganten Menue).

Soweit habe ich in Farncombe, Godalming und Guildford rund 10 Pubs besucht. Plus ein oder zwei in London (und den in Woking, aber das vergessen wir mal lieber wieder - 3 Pfund fuer ein verdammtes Becks!). Jeder von denen hatte was, die Biere waren durchweg trinkbar, die Atmosphaere in den meisten war auch gut. Abzuege kriegt allerdings "The Leathern Bottle" in Farncombe (ungluecklicherweise der Pub, der meinem Haus am Naechsten ist) fuer die Atmosphaere, denn dies ist eindeutig ein Pub, wo sich die Arbeiterklasse trifft - also die Stammkundschaft erscheint mir nicht ganz koscher. "The Sun" ist der gemuetlichste Pub, in dem ich bisher war. "The Red Lion" in Godalming hat zwar auch gemuetliche Sitzecken, aber die sind eher rar - man findet nur auf dem Sofa Platz, wenn kaum einer da ist. Preislich kommt nichts an die Wetherspoons ran, aber das sind eigentlich keine richtigen Pubs. Und da "The Star", direkt ueber die Strasse, der erste Pub war, in dem ich in diesem Land war, hat der einen gewissen Bonus.

Meine Plaene fuer diese Woche beinhalten verzweifeltes Selber-Beschaeftigen, bis mir jemand eine vernuenftige Aufgabe geben kann; Suchen nach einem geeigneten Ort fuer das grosse Feuerwerk am Donnerstag (Guy Fawke's Day), der aber nahe genug ist, dass ich rechtzeitig nach Hause komme und "V wie Vendetta" gucken kann, und schauen, dass diese Webseite langsam mal die vielen kleinen Problemchen loswird.