Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Sonntag, 24. Januar 2010

Review: „Sherlock Holmes“ (Guy Ritchie, 2009)

Ja, ich war gestern im Kino, um mir endlich mal “Sherlock Holmes” anzusehen. Nach dem, was ich alleine schon im Trailer gesehen hatte, konnte das eigentlich nur ein spaßiger Film sein. Humor, Action, Musik von Hans Zimmer und außerdem Robert Downey Jr in der Hauptrolle (seit Iron Man habe ich eine hohe Meinung von ihm). Alleine die Trailer, die sie im Kino direkt vor dem Hauptfilm zeigten, deuteten an, dass es hier wohl reichlich zur Sache gehen sollte: „Wenn Sie diesen Film mögen, schauen Sie doch mal in „Iron Man 2“, „Clash of the Titans“ und Ridley Scotts „Robin Hood“ rein (mit Russell Crowe als Titelheld – ich glaube, der Film wäre was für meine Mutter).

Viel habe ich über diesen Film eigentlich nicht zu sagen, daher komme ich gleich zum Punkt: Prachtvolles Popkornkino! Alleine in den ersten fünf Minuten: Sherlock Holmes tritt auf, um ein Verbrechen zu verhindern. Er läuft einem bösen Wachmann über den Weg – und haut ihm erst einmal volles Pfund aufs Maul! Das Schöne an diesem Film ist, dass Actionszenen dieser Art vorher nur in seinem Kopf stattfinden und daher genau und in Zeitlupe gezeigt werden, bevor die eigentliche Actionszene stattfindet – begleitet von Holmes’ lakonischer Erklärung dazu. Allgemein sind die Actionszenen besser gefilmt als das normale Actionkino heutzutage. Also man kann durchaus was erkennen.

Im Grunde könnte der Streifen als Actionfilm durchgehen, aber es ist ein Sherlock Holmes Film, und er geht über zwei Stunden. Von daher haben wir noch Zeit für den Aufbau des Verhältnisses zwischen Holmes und Dr Watson (Jude Law – wenn ihr mich fragt, viel zu jung für diese Rolle). Die zwei erinnern mich sehr stark an Dr. House und seinen Freund Wilson, welche wiederum auf Sir Arthur Conan Doyles Romanfiguren basieren – also gehe ich mal ohne genauere Romankenntnisse davon aus, dass die Macher hier einigermaßen originalgetreu waren. Holmes ist genial, aber vollkommen durchgeknallt, verbringt seine freie Zeit mit der Einnahme von Drogen („Was Sie da trinken, benutzt man normalerweise für Augenoperationen.“), Klimpern auf der Violine, durchgeknallte Experimente oder Erfindungen (er versucht am Anfang, einen Schalldämpfer für Pistolen zu erfinden – mit wenig Erfolg) und… illegale Faustkämpfe??? Das war so irgendwie nicht in den Büchern, da könnte ich drauf wetten! Überhaupt, seine ganzen Martial Arts Fähigkeiten sind etwas übertrieben, aber da er sie mit strenger Logik und Berechnung einsetzt, muss ich zugeben, zu diesem Holmes passt es. Außerdem verkauft es sich ganz gut.

Bleibt noch der Rest der Besetzung. Von den übrigen Darstellern hatte ich vorher noch nie was gehört, aber Rachel McAdams als weibliche Hauptrolle (eine mehrfache Witwe – mehr muss ich nicht sagen) sieht sehr gut aus, der Oberschurke (der übrigens nicht mit M anfängt, obwohl Kenner der Geschichten das wahrscheinlich erwarten) erinnert mich ein bisschen an einen jungen Christopher Lee, und immerhin sind es durch die Bank Engländer, die da mitspielen.

Herausragend ist die Atmosphäre des Films. Gezeigt wird das düstere Lodnon des vorletzten Jahrhunderts, inklusive des Rohbaus der Tower Bridge (bei dessen Anblick man eigentlich sofort weiß, dass dort irgendeine Art von Showdown stattfinden muss). Zwar ist der Film ab zwölf, aber manche der Morde, die da passieren, sind so gruselig in Szene gesetzt, dass ich da keinen Zwölfjährigen reinlassen würde (um genau zu sein, an diesen Stellen ist der Film das, was „Angels & Demons“ gerne sein würde). Und während des Films hatte ich leichte Bedenken, dass alle Ermittlungen am Ende ins Leere laufen würden, aber zum Glück werden selbst am Schluss noch die letzten offenen Fragen geklärt.

Hat der Film auch Schwächen? Also eigentlich keine nennenswerten. Es bliebe da nur die Musik von Hans Zimmer, von der ich mir viel versprochen hatte, die aber dann sehr ungewöhnlich ausfiel (zum Film passt sie auf jeden Fall). Nicht gerade die beste Arbeit meines Lieblings-Komponisten. Aber wahrscheinlich brauche ich nur eine Weile, um mich da reinzuhören. Und möglicherweise ist die Schlussszene, in der Sherlock Holmes den Mörder stellt, unter… physikalischen Gesichtspunkten etwas unlogisch. Aber wirklich nichts Nennenswertes. Vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn ich die DVD-Fassung des Films zu Gesicht bekomme.

Jedenfalls ein sehr amüsanter, unterhaltsamer und spannender Film, der wenig vom Holmes-Mythos vermissen lässt, aber auch noch einiges hinzufügt. Auf jeden Fall einen Blick wert, und zur Not auch einen zweiten.

9/10 Punkte

(10/10 Punkte gibt’s nur, wenn ich den Film auf DVD gesehen habe – der Fehler ist mir damals bei „Quantum of Solace“ unterlaufen; im Kino wirken solche Filme immer anders)


Und „Avatar“ soll auch ganz gut sein. Fällt mir auch gerade so ein: Als ich gestern im Kino ankam, waren an der Kasse riesige Schlangen. Bis dann ein Angestellter sagte: „Avatar ist ausverkauft.“ Da wurde es dann etwas ruhiger.

Freitag, 22. Januar 2010

Wir sind im Krieg

So ungefähr hat es sich jedenfalls angefühlt, als gestern das gesamte Büro zur Besprechung gerufen worden war. Philip und Nicola, zurück von einem wichtigen Besuch bei Bentley, brachten ein paar aufregende Neuigkeiten – die ich hier dank der „declaration of confidentiality“ nicht preisgeben darf. Nur soviel: An einem großen Bentley-Projekt arbeite ich ja schon seit fast zwei Wochen. Davon gibt es jetzt zwei, die beide parallel laufen und an denen ich gleichermaßen beteiligt werde. So wie jeder im Büro. Das ist ein Job, für den jeder Mann gebraucht wird.

Den Anfang machten wir ja neulich mit dem Besuch beim Bentley-Händler (man erinnere sich an die Fotos von mir in den Luxusschlitten oder scrolle einfach abwärts). Mittlerweile haben wir für das Projekt einen ungefähren Arbeitsplan aufgestellt, und gestern erhielt ich endlich von den Spezialisten bei Bentley die Informationen, die ich angefordert hatte. Und das Beste: Das Dokument, das sie mir geschickt haben, ist auf deutsch! Philip fragte mich dann auch, ob ich vielleicht ein paar der wichtigeren Stellen übersetzen könne. Ich habe erstmal breit gegrinst…

Na ja, da vorgestern unsere beiden Chefs außer Haus waren, hatte ich die Zeit genutzt, mal wieder dem QA-Büro unter die Arme zu greifen. Für eine Webseite war die spanische Übersetzung eingetroffen. Nur leider muss sie von Hand eingefügt werden, Absatz für Absatz. Eine Aufgabe wie am Fließband, mit sich ständig wiederholenden Arbeitsabläufen. Aber immerhin, bei der Arbeit kann ich endlich mal wieder Hans Zimmer hören. Und als ich mit Anthony darüber sprach, wie weit wir wären und was die Deadline wäre, meinte er: „Drei Modelle (machen jeweils eine Arbeitszeit von 90-120 Minuten) müssen noch gemacht werden. Und zwar bis morgen – in einer Woche.“ Dass wir jemals so weit vor dem Zeitplan wären, hätte ich auch nie erwartet. Und sofern Philip mir heute etwas Freiraum lässt, kriegen wir das Projekt sogar vor Feierabend fertig.

Dienstag, 19. Januar 2010

Mein Besuch bei Bentley

Ja, gestern war ich in wichtiger Mission unterwegs, und heute stecke ich mitten in der Projektplanung fuer unser neues Bentley-Grossprojekt. Das ist genau das, was ich mir unter dem Praktikum hier vorgestellt habe. Und eins kann ich euch sagen: Ich geniesse es aus vollen Zuegen!

Also, fuer den gestrigen Trip zu einem Bentley Vertragshaendler musste ich mich gemaess Firmenverordnung in Schale werfen. Also ich kam in Anzug und Krawatte. Philip hingegen, mit dem ich hingefahren bin, kam ohne Krawatte. So so... Und endlich konnte ich mal wieder was von der Gegend sehen, als wir ungefaehr 10 Kilometer noerdlich von Guildford auf unseren Bestimmungsort zufuhren. Philip meinte, der Bentley Haendler laege in der teuersten Wohngegend von ganz England - eine Gegend, in der Popstars millionenschwere Villen bewohnen wurden (Preisklasse zwischen 3 und 30 Millionen Pfund). Wir haben aber niemanden gesehen, den wir kannten.

Bei Bentley trafen wir Marian, unsere Technische Redakteurin. Ich muss sagen, es war sehr interessant, mit jemandem zu arbeiten, der das beruflich macht, was ich gerade studiere. Zu dritt haben wir dann angefangen, einige der Autos zu begutachten, die im Verkaufsraum standen. Es gab vor allem drei wichtige Dinge, die wir uns genauer ansehen mussten, um sie dokumentieren zu koennen. Das beinhaltete fuer mich: Eine Spritztour im Bentley zum naechsten Tesco-Parkplatz, damit wir den Fernseher mit Empfang testen konnten; Rumspielen an diversen Knoepfen und Schaltern und Ausprobieren des "keyless entry and exit". Grob zusammengefasst: Bentley versucht, das Auto aus "Knight Rider" nachzubauen, denn viele Dinge, die vorher nur KITT konnte, kann der Continental Flying Spur serienmaessig. Und der Supersports kann sogar noch mehr, hat dafuer aber nur zwei Sitze.

Ich fand den Flying Spur besonders beeindruckend. Das Auto ist sehr familientauglich: viel Beinfreiheit auf der Rueckbank, eingebauter Fernseher, hinten eigene Kontrollen fuer die Belueftung und Beleuchtung (man hat hinten mehr Knoepfe zum Draufdruecken als ich an meinem Joystick). Ich glaube, mein Vater waere auch davon begeistert. Nur einen kleinen Haken: Den gibts nicht als Kombi, und der Kofferraum ist doch recht klein im Vergleich zum Honda Accord.

Ach ja, wo wir schon mal da waren, liess ich noch ein paar Fotos machen, fuer die Hannes mich wahrscheinlich hassen wird:





Ich weiss, das Zweite ist offensichtlich ein Ferrari. Aber er stand da rum, wurde verkauft, also kann man davon auch mal ein Foto machen.

Sonntag, 17. Januar 2010

Review: Zack and Miri Make a Porno

Ich habe mal wieder eine Review zu einem Film verfasst, den ich kürzlich gesehen habe. Diese Review wird in der Form auch in Alex' Film Forum erscheinen, das ich vor ein paar Monaten schon mal erwähnt habe. Zur Erinnerung hier die Adresse:

www.feakse.proboards.com


"Zack and Miri Make a Porno" (Kevin Smith, 2008)


Ich habe seit langer Zeit mal wieder einen DVD-Blindkauf gemacht. Und zwar die DVD des oben genannten Films. Den ich mir dann auch mal angeschaut habe. Und zu dem ich jetzt mal die Zeit übrig habe, ein paar Zeilen zu schreiben.

Kevin Smith dürfte vielen bekannt sein, spätestens seit seinem Gastauftritt als Hacker „Warlock“ in Stirb Langsam 4.0. Dass er eigentlich als Regisseur seine Brötchen verdient, indem er Filme wie „Dogma“ (nicht die Lars von Trier Reihe!), „Chasing Amy“ oder die beiden „Clerks“ dreht, weiß zumindest die Belegschaft des Filmforums. (Hoffe ich zumindest). In allen genannten Machwerken tritt er auch selbst auf, als eher ruhiger „Silent Bob“ an der Seite des unablässig unflätig quasselnden Jay (Jason Mewes). Ich mag die Filme von Kevin Smith aufgrund dieser beiden Charaktere und ihres Zusammenspiels besonders. Ja, gut, und auch wegen der unzähligen Anspielungen auf „Star Wars“, aber dazu kommen wir später. Jedenfalls hatte ich über diesen Film schon viel Gutes gehört, und da dachte ich, wenn ich die DVD schon für 4 Pfund kriegen kann, kann ich eigentlich nichts falsch machen.


Also zum Thema:

Zack (Seth Rogen) und Miri (Elizabeth Banks) sind zwei Leute um die Dreißig, die sich seit der Grundschule kennen und zusammen wohnen. Rein wohnräumliche Beziehung, nichts weiter. (Zitat Nostalgia Critic: „OK! Wie lange, bis die beiden zusammenkommen?“) Beide sind pleite, können die Wohnung kaum halten, und nach und nach werden ihnen Strom und Wasser abgestellt. Ihnen bleibt jetzt die Wahl: Entweder kann Miri anschaffen gehen (sie ziehen das kurz in Erwägung) oder sie drehen einfach einen Porno. Weil man damit anscheinend eine Menge Geld verdienen kann. Kurzum werden Crew (u. a. Jeff Anderson, in unzähligen Kevin Smith Filmen schon dabei gewesen) und Darsteller (u. a. Traci Lords und Jason Mewes aka Jay, der… sagen wir mal so… mit vollstem Körpereinsatz dabei ist. Kein Scherz! Man sieht ALLES!) zusammengetrieben, noch schnell eine Porno-Version von „Star Wars“ zusammengetippt (man stelle sich vor…), und es geht los.

Und der Film ist hart. Er ist einer der wenigen Filme hier in England, die ab 18 Jahren freigegeben sind. Und wenn ich mir die Zusammenfassung auf der Rückseite der Hülle ansehe: „Contains strong language…“. Jep! Da wird teils mehr geflucht als in „Big Lebowski“. „…sexual reference…“. Ähm… ja, lasse ich durchgehen. „…and strong sex.“ Oh ja! Und wie! Ich glaube, als die Weinstein Brüder, die den Film produzierten (ansehnliche Produzenten in Hollywood, die schon vielen großen Filmen das Geld gereicht haben), diesen Film zum ersten Mal sahen, sind ihnen wahrscheinlich die Kinnladen auf den Tisch geknallt. Ich gehe hier lieber nicht ins Detail, aber wenn man Kindern im Sexualkundeunterricht mal was Anschauliches bieten wollte, wäre das der richtige Streifen.

Allerdings ist der Film selbst kein Sexfilm in dem Sinne. Sex wird zelebriert, ist aber nicht unbedingt das entscheidende Thema. Um genau zu sein setzt sich der Film mit dem Filmemachen genauso sehr auseinander wie mit der Beziehung der beiden Hauptfiguren. Dass es sich bei dem Film um einen Erwachsenenstreifen handelt, macht die Sache nur skurriler. Und es simplifiziert die ganze Film-im-Film-Sache etwas, denn seit wann braucht ein Porno gute schauspielerische Leistungen?

Und was den Film rettet, ist der Humor. Da hätten wir den Gastauftrit von „Neu-Superman“ Brandon Routh und „Stirb Langsam 4.0“ Sidekick Justin Long als schwule Pornodarsteller (und als Pärchen!), die lange und hinreißende Suche nach dem geeigneten Filmtitel, eine ausführliche Parodie darauf, wie Pornos eigentlich zustande kommen und und und… Seth Rogen liefert natürlich auch komödiantische Glanzeistungen ab; er ist nicht der typische Trottel, den Hollywood gerne in Komödien als Hauptfigur einsetzt, sondern mehr der sympathische Loser von nebenan. (Und ich weiß, dass spätestens jetzt meine Mutter aufgrund meines Anglizismen-Gebrauches an die Decke geht…)

Fazit: Den Film zeige ich nicht meinen Eltern. Aber viele in meiner Generation würden ihre Freude daran haben. Vielleicht nicht unbedingt Kevin Smiths bester Film (für mich ist immer noch „Jay and Silent Bob strike back“ die Nummer 1), aber auf jeden Fall einer von den guten. Empfehlen könnte ich ihn als Double Feature mit „Bowfinger“, für einen „Billig-Filmemachen“ Videoabend.

8/10 Punkten

Freitag, 15. Januar 2010

Eine wichtige Mission

Mittlerweile sind es, abzueglich des Weihnachtsurlaubs, viereinhalb Monate, die ich hier in der Firma bin. Und bis heute habe ich mich im Stillen gefragt, ob mir meine englischen Kollegen, insbesondere meine Chefin und mein Supervisor Philip, ueberhaupt ueber den Weg trauen. Diese Frage hat sich heute allerdings beantwortet.

Ich gehe auf eine Aussenmission! Fuer Bentley! Mit Philip! Und einer Chance, auf die die meisten Menschen ein Leben lang warten: in einem echten Bentley Luxusauto zu sitzen! (Ich weiss, dass Hannes darauf seit langem wartet, also... aetsch baetsch!) Natuerlich komme ich nicht zum Spass mit. Ich soll Augen und Ohren offenhalten, das Auto verstehen und der eigens fuer das Projekt angeworbenen Redakteurin ein wenig auf die Finger gucken. Immerhin ist unsere Firma verantwortlich dafuer, dass das neue Handbuch inhaltlich und layouttechnisch einwandfrei ausgeliefert wird. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Ich hoffe, ich bin dem gewachsen, aber Philip hat in dieser Hinsicht vollstes Vertrauen in mich.

Das bedeutet fuer mich mehrere Dinge: Erstens muss ich am Montag morgen im Anzug zur Arbeit gehen (und mir wieder aus dem Kopf einen Windsor-Knoten machen – ich glaube, ich nehme die Bentley Broschuere mit nach Hause, wo die Anleitung dafuer drin steht). Zweitens, sollte meine Kamera mitspielen, kann ich vielleicht in den Blog ein paar schoene Bentley-Fotos reinstellen (vorzugsweise mit mir drin). Drittens werde ich mir zum ersten Mal fuers Wochenende Arbeit mit nach Hause nehmen. Denn wenn ich schon auf so eine wichtige Mission gehe, dann will ich auch vorbereitet sein. Stellt euch mal vor: Captain Picard geht auf einen Planeten und weiss nicht einmal, wie man die Einheimischen korrekt begruesst. Peinlich!

Donnerstag, 14. Januar 2010

Laminieren

Ich bin heute im Buero ziemlich gefragt. Zwischen Konferenzschaltungen mit unserem Mailserver-Spezialisten (irgendwo fuenf Stunden frueher als wir - ich kann hier nur in Zeitzonen Entfernungen bestimmen), Rumspielen mit dem Windows Mobile und dem Laptop, den ich gestern fast zerstoert haette (fragt nicht nach Details; es ist zu technisch) und der ehrenvollen Aufgabe, unseren Abteilungen neue Zuordnungskaertchen zu erstellen, komme ich endlich mal wieder dazu, was fuer den Blog zu schreiben.

Ich will mal nix ueber das Wetter sagen, das hoert man eh schon ueberall. Vielmehr freut mich die Tatsache, dass unser Buero doch immer mehr zusammenfindet. Gestern waren wir naemlich wieder im Pub, und zwar - oh Wunder - unsere fuenf Mann starke Partycrew. Mittlerweile haben es auch alle anderen begriffen, dass wir die Leute sind, die frueh kommen und auch bis zum bitteren Ende zu bleiben gedenken. Wobei Anthony das nicht so recht wahrhaben will, dass er jetzt zu den Partyloewen der Firma gehoert.

Jedenfalls habe ich fuer die naechste Zeit schon einige Plaene gefasst. Ich habe meine deutschen Kollegen hier gebeten, mich bei der naechsten Reise nach London mitzunehmen, welche irgendwann in der schneefreien Zeit stattfinden soll. Dann wird noch irgendwann ein LaserQuest Abend stattfinden, wo unser Team endlich wieder zeigen kann, was es draufhat. Dafuer muesste ich auch nochmal heimlich trainieren. Ein Pub Quiz soll auch irgendwann stattfinden, und ausserdem planten Nicola und Philip noch das Nach-Weihnachtsessen mit Truthahn und Parsnibs. Ist also nicht so, dass ich mich hier langweilen wuerde.

Chaos pur

Warum habe ich jetzt laenger nichts geschrieben? Weil ich hier durch das Chaos wuehlen muss, in das sich England allgemein und mein Buero im Besonderen verwandelt hat. Schnee bringt dieses Land zum Stillstand - das habe ich schon vorher erfahren, als wir zu dritt drei Tage lang die Firma geleitet hatten. In der Nacht zu gestern hatte es schon wieder stark geschneit, aber dieses Mal hatte es wenigstens die ganze Belegschaft geschafft, im Buero zu erscheinen. Leider, muss ich sagen... ich hatte noch nie soviel Spass bei der Arbeit wie an den Tagen mit minimaler Rumpfmannschaft...

Um mich herum hagelt es allerdings Auftraege, und ja, sogar ich bekomme welche ab. Zum einen die Einrichtung eines neuen Firmenlaptops mit ein paar extra-Programmen (inklusive eines halbstuendigen Telefonats mit dem Adobe Kundenservice, dessen Warteschleifen-Gedudel mir jetzt noch in den Ohren klingelt), zum anderen Experimente mit einem Windows Mobile fuer unseren neuen Mailserver. Das Ding ist ja irgendwie ein nettes Spielzeug, aber persoenlich wuerde ich es mir nicht anschaffen wollen. Jedenfalls nicht fuer mehr als einen Zwanziger. Ich habe mir nur gedacht: Menschliche Technologie ist schon so weit, da fehlen nur noch zwei Schritte zim Tricorder...

Donnerstag, 7. Januar 2010

Schneefotos

Gestern haben wir Deutschen die Mittagspause genutzt, um mal ein paar Fotos im Schnee zu machen. Das ist das Ergebnis:











Aus den Buerofenstern kann man allerdings auch gute Fotos machen:





Heute waere sogar ein besserer Tag, um Fotos zu machen, denn wir haben blauen Himmel, und die Sonne scheint. Aber wir sitzen hier zu dritt und machen die Arbeit der ganzen Firma. Daher haben wir nur Zeit, um kurz aus dem Fenster zu gucken.

Wieder in England

Hallihallo, ich melde mich wieder zurueck... Ich haette zwar in den letzten zwei Wochen noch gut ein oder zwei Eintraege verfassen koennen, aber ich war im Urlaub. Komplett! Man moege mir verzeihen...

Ueber Weihnachten und Silvester werde ich auch nichts erzaehlen, das ist privat. Starten wir also dort, wo ich quasi das letzte Mal aufgehoert habe: in Heathrow. Diesmal Ankunft, nicht Abflug. Erstaunlicherweise brauchte das Flugzeug dieses Mal keine ganze Stunde zum Einparken, sondern nur fuenf bis zehn Minuten. Mit dem Bus und dem Zug kam ich sogar reibungslos nach Godalming. Und da ich vorhatte, an dem Tag noch im Buero vorbei zu schauen, war das dann meine erste Station. Dafuer durfte ich auch gleich meinen Kuechendienst antreten, aber das ist ein kleiner Preis dafuer, dass ich zwei Tage spaeter kam als vorgesehen.

Und dieser Tag war wohl wieder einer meiner absoluten Glueckstage. Denn als ich das Buero verliess, fing es schon an zu schneien. Dennoch schaffte ich es, mein Gepaeck bis nach Hause zu bugsieren, dann nach dem Auspacken (und dem Begruessen meiner Vermieterin) zu Sainsburys zu gehen und das Noetigste fuer den Abend einzukaufen, bevor die Sache richtig heikel wurde. Allerdings: Sainsburys Regale sahen aus wie zu DDR-Zeiten. Britische Hamsterkaeufe und Transporter, die wohl Verspaetung hatten, hatten dafuer gesorgt, dass das Warenangebot ziemlich begrenzt war. Sie geben sich auch alle Muehe, die Waren wieder aufzufuellen, aber es herrscht hier ziemliche Endzeitstimmung.

Und das zu Recht. Am naechsten Morgen ging gar nichts mehr. Ich hatte ja schon erzaehlt, wie das ganze Land bei 2 Zentimetern Schnee zum Stillstand kam. Dann stellt euch mal vor, was 10 Zentimeter Schnee hier anrichten. Alleine mein Buero: Die Einzigen, die es geschafft hatten, dort aufzutauchen, waren die drei, die in Fussmarschreichweite wohnen - und Hannes, der fuer die Tour ungefaehr eine Stunde im Zug festseckte. Die uebrige Belegschaft steckte im Schnee fest, mitten in der Walachei. Gestern wurde die Firma nur von deutschen Studenten an Laufen gehalten, zumindest unter Aufsicht von Anthony, der ja jetzt wenigstens ein Master Degree hat.

Heute sieht es auch nicht viel besser aus. Wahrscheinlich wird nicht mal Hannes auftauchen, also sind wir zu dritt. Die Deadlines muessen trotzdem eingehalten werden (das erklaert die vielen Anrufe meiner Chefin hier...). Das ist fuer uns die Gelegenheit, mal echt den Helden raushaengen zu lassen. Antje meinte schon, das wird ein wesentliches Kapitel in ihrem Praktikumsbericht. Den uebrigens noch keiner von uns angefangen hat...