Es ist höchste Zeit, dass ich meine verbleibenden Erinnerungen zusammenkratze und euch berichte, was denn dort drüben alles los war:
Teil 1: Die Reise
Für viele Menschen ist es alltäglich, für mich eher nicht so: eine Flugreise. Als ich das letzte Mal geflogen bin, gab es noch die DMark und das World Trade Center stand noch. Zudem haben sich andere um die Details gekümmert, sodass ich dann nichts weiter tun musste, als in das Flugzeug zu steigen.
Nun ja... Dieses Mal habe ich bei RyanAir einen Billigflug gebucht: Hin und Zurück von Lübeck Blankensee nach London Stansted für insgesamt 9,98 Euro. Wobei: Insgesamt ist nicht ganz korrekt, das komplette Teil hat sich dann auf knappe 80 Euro aufaddiert. 50 Euro waren Flughafengebühren; 10 Euro dafür, dass man mit Kreditkarte bezahlt, und nochmal 10 Euronen dafür, dass man das Ticket online gebucht hat. (Kurz darauf wurde Ryanair das Erheben von Gebühren auf Online-Buchung als ungesetzlich aberkannt, weil es die einzige Möglichkeit ist, an deren Tickets zu kommen. Das war typisch für das Glück, das ich immer habe.)
Morgens um halb sieben bin ich mit meinen Eltern nach Lübeck aufgebrochen - als Gepäck nur einen Rucksack, der zudem halb leer war. Das sollte sich auf dem Rückweg allerdings ändern. Mein Vater verlässt sich ja bei solchen Fahrten gerne auf das Navigationssystem, welches uns aber prompt durch die Stadtzentren von Neumünster und Lübeck führt und natürlich nicht berücksichtigt, dass in Neumünster die wichtigste Route in unsere Richtung gesperrt ist. Gut, sieht man auch mal was von der Stadt, aber ich hätte darauf verzichten können. In Lübeck war gerade Berufsverkehr, und dem Navi musste man echt hinterher erklären, dass Fahrten über Autobahnen vielleicht länger, aber dafür umso schneller sind. Trotz allem kamen wir rechtzeitig in Lübeck an, und ich konnte an Bord.
Ein kleiner Tipp für alle Reisenden: Nehmt ordentlich Flüssigkeit zu euch, bevor ihr durch die Sicherheitskontrolle geht. Ab dann kann es nämlich ganz schön dauern, bis ihr was zu trinken bekommt, ohne arm dabei zu werden. Ja, es gibt einen Kiosk und einen Getränkeautomaten, aber habt ihr eine Vorstellung, was das kostet??? In Stansted war es noch schlimmer, denn an den Getränkeautomaten stehen nicht einmal Preise dran!
Etwas muss ich noch loswerden, und zwar über den Flugsteig von Blankensee: Ich habe ja schon so einiges gesehen - in Italien und Griechenland sind ja auch mehr oder weniger rudimentäre Bauten am Flughafen vorzufinden. Aber der Flugsteig von Blankensee, der ja nur über ein einziges Gate in dem Sinne verfügt, sieht aus wie ein Festzelt. Es sieht da aus wie auf der Wet Stage vom Wacken Open Air, nur dass da mehr Stühle rumstehen und kein Matsch ist. Aber der Fußboden besteht aus genagelten Brettern - und nur ein Idiot würde sowas als Boden für ein Gebäude verwenden, das tagtäglich von Tausenden von Menschen betreten wird. Die paar "Buden", die noch Fressalien und dergleichen verkauften, hatten den gleichen improvisierten Charme, ähnlich wie Berlins S-Bahnhöfe während des Umbaus.
Ich war ja halbwegs überrascht, dass die Maschine, die mich nach England bringen sollte, ein echtes Düsenflugzeug war - die letzte Maschine, mit der ich geflogen bin, war ein Propellerteil von Czech Air. Der Flug selber war ganz ok, und da er nur 85 Minuten dauerte, brauchte ich mich nicht einmal an der schweineteuren Snackbar bedienen, die an mir vorbeirollte. Stück Pizza: 5 Euro. Kleine Cola (und ich meine nicht 0,3 Liter!): 3 Euro. Flughäfen und Fluggesellschaften sind gierige Bastarde!
Landung in Stansted erfolgte dann um 9.45 Uhr Ortszeit. Also hat man ja genug Zeit, um nach Guildford zu kommen und dort zu erledigen, was man erledigen wollte. Na ja... Erstmal zum Ankunftsterminal - was bei Ryanair in Stansted bedeutet: 20 Minuten Fußmarsch. Der Flughafen hat ein Shuttlesystem, aber die Ryanair-Kunden dürfen ihre Füße bemühen und über einen langen, seeeehr langen Gang zum eigentlichen Flughafengebäude durchdringen. Auf dem Rückweg übrigens das Gleiche, aber dazu komme ich später. Zumindest hat mich keiner gefragt, ob ich zollpflichtige Ware dabei hätte. Beim Hinweg nein, aber beim Rückweg machte ich mir darüber ein paar Sorgen mehr...
Ich bin ja sonst nicht besonders langsam, aber ich hatte ganze 30 Minuten gebraucht, um diesen Flughafen zu verlassen - und um festzustellen, dass die Bezeichnung "London-Stansted" für den Flughafen ein Hohn war. Also mein Abflugort hieß ja auch "Hamburg-Lübeck", aber glaubt mir, Lübeck liegt näher an Hamburg dran als Stansted an London. Das musste ich feststellen, als ich den Coach nach London bestieg - hatte den Landbus mit einem Mal Umsteigen für Guildford gebucht. War 10 Pfund billiger als den Zug zu nehmen, und man sieht dann ja auch was von der Gegend. Ein Fehler, den ich auch nicht mehr so schnell machen werde. Gut, ein Fehler war es nicht direkt, die 10 Pfund konnte ich später echt gut gebrauchen. Aber: 2 1/2 Stunden Rumgondeln auf der Autobahn, bis man dann in der Innenstadt von London an mehr roten Ampeln hält, als ich in meinem Leben auf einer Tour gesehen hatte. Die letzte halbe Stunde war richtig zähfließende Rush Hour, ach ja, inklusive des berühmt-berüchtigten Mistwetters von England.
Als ich ausstieg, suchte ich meinen Anschlussbus. Dass die Busgesellschaft "National Express" für Abfahrten einen eigenen Bahnhof haben, den man erstmal finden muss, muss einem aber auch vorher gesagt werden. Ja, Bahnhof: Du kommst in eine große Halle rein, wo alle möglichen Geschäfte drin sind (mindestens 1 Subways und 1 Burgerking), dann findest du eine große Wartehalle, und an den vielen Bahnsteigen stehen die Busse in deine Richtung. Und ich hatte nur 8 Minuten, bis mein Anschlussbus fuhr (dank der Fehleinschätzung des Busfahrers, wir bräuchten nicht länger als 2 Stunden). Es war reines Glück, dass ich den Bus doch noch gekriegt habe - mein Ticket galt nämlich nur für diesen Bus.
Wieder eine Stunde, inklusive Rush Hour, inklusive Mistwetter - aber dann ließ mich der Bus am Ziel raus. Mitten in Guildford - na ja, nicht wirklich. Vielmehr im Industriepark, gegenüber des Tesco Megastores. Immerhin - ich konnte was einkaufen. Und dann musste ich meinen Weg durch das restliche England finden...
Fortsetzung folgt...
Nun ja... Dieses Mal habe ich bei RyanAir einen Billigflug gebucht: Hin und Zurück von Lübeck Blankensee nach London Stansted für insgesamt 9,98 Euro. Wobei: Insgesamt ist nicht ganz korrekt, das komplette Teil hat sich dann auf knappe 80 Euro aufaddiert. 50 Euro waren Flughafengebühren; 10 Euro dafür, dass man mit Kreditkarte bezahlt, und nochmal 10 Euronen dafür, dass man das Ticket online gebucht hat. (Kurz darauf wurde Ryanair das Erheben von Gebühren auf Online-Buchung als ungesetzlich aberkannt, weil es die einzige Möglichkeit ist, an deren Tickets zu kommen. Das war typisch für das Glück, das ich immer habe.)
Morgens um halb sieben bin ich mit meinen Eltern nach Lübeck aufgebrochen - als Gepäck nur einen Rucksack, der zudem halb leer war. Das sollte sich auf dem Rückweg allerdings ändern. Mein Vater verlässt sich ja bei solchen Fahrten gerne auf das Navigationssystem, welches uns aber prompt durch die Stadtzentren von Neumünster und Lübeck führt und natürlich nicht berücksichtigt, dass in Neumünster die wichtigste Route in unsere Richtung gesperrt ist. Gut, sieht man auch mal was von der Stadt, aber ich hätte darauf verzichten können. In Lübeck war gerade Berufsverkehr, und dem Navi musste man echt hinterher erklären, dass Fahrten über Autobahnen vielleicht länger, aber dafür umso schneller sind. Trotz allem kamen wir rechtzeitig in Lübeck an, und ich konnte an Bord.
Ein kleiner Tipp für alle Reisenden: Nehmt ordentlich Flüssigkeit zu euch, bevor ihr durch die Sicherheitskontrolle geht. Ab dann kann es nämlich ganz schön dauern, bis ihr was zu trinken bekommt, ohne arm dabei zu werden. Ja, es gibt einen Kiosk und einen Getränkeautomaten, aber habt ihr eine Vorstellung, was das kostet??? In Stansted war es noch schlimmer, denn an den Getränkeautomaten stehen nicht einmal Preise dran!
Etwas muss ich noch loswerden, und zwar über den Flugsteig von Blankensee: Ich habe ja schon so einiges gesehen - in Italien und Griechenland sind ja auch mehr oder weniger rudimentäre Bauten am Flughafen vorzufinden. Aber der Flugsteig von Blankensee, der ja nur über ein einziges Gate in dem Sinne verfügt, sieht aus wie ein Festzelt. Es sieht da aus wie auf der Wet Stage vom Wacken Open Air, nur dass da mehr Stühle rumstehen und kein Matsch ist. Aber der Fußboden besteht aus genagelten Brettern - und nur ein Idiot würde sowas als Boden für ein Gebäude verwenden, das tagtäglich von Tausenden von Menschen betreten wird. Die paar "Buden", die noch Fressalien und dergleichen verkauften, hatten den gleichen improvisierten Charme, ähnlich wie Berlins S-Bahnhöfe während des Umbaus.
Ich war ja halbwegs überrascht, dass die Maschine, die mich nach England bringen sollte, ein echtes Düsenflugzeug war - die letzte Maschine, mit der ich geflogen bin, war ein Propellerteil von Czech Air. Der Flug selber war ganz ok, und da er nur 85 Minuten dauerte, brauchte ich mich nicht einmal an der schweineteuren Snackbar bedienen, die an mir vorbeirollte. Stück Pizza: 5 Euro. Kleine Cola (und ich meine nicht 0,3 Liter!): 3 Euro. Flughäfen und Fluggesellschaften sind gierige Bastarde!
Landung in Stansted erfolgte dann um 9.45 Uhr Ortszeit. Also hat man ja genug Zeit, um nach Guildford zu kommen und dort zu erledigen, was man erledigen wollte. Na ja... Erstmal zum Ankunftsterminal - was bei Ryanair in Stansted bedeutet: 20 Minuten Fußmarsch. Der Flughafen hat ein Shuttlesystem, aber die Ryanair-Kunden dürfen ihre Füße bemühen und über einen langen, seeeehr langen Gang zum eigentlichen Flughafengebäude durchdringen. Auf dem Rückweg übrigens das Gleiche, aber dazu komme ich später. Zumindest hat mich keiner gefragt, ob ich zollpflichtige Ware dabei hätte. Beim Hinweg nein, aber beim Rückweg machte ich mir darüber ein paar Sorgen mehr...
Ich bin ja sonst nicht besonders langsam, aber ich hatte ganze 30 Minuten gebraucht, um diesen Flughafen zu verlassen - und um festzustellen, dass die Bezeichnung "London-Stansted" für den Flughafen ein Hohn war. Also mein Abflugort hieß ja auch "Hamburg-Lübeck", aber glaubt mir, Lübeck liegt näher an Hamburg dran als Stansted an London. Das musste ich feststellen, als ich den Coach nach London bestieg - hatte den Landbus mit einem Mal Umsteigen für Guildford gebucht. War 10 Pfund billiger als den Zug zu nehmen, und man sieht dann ja auch was von der Gegend. Ein Fehler, den ich auch nicht mehr so schnell machen werde. Gut, ein Fehler war es nicht direkt, die 10 Pfund konnte ich später echt gut gebrauchen. Aber: 2 1/2 Stunden Rumgondeln auf der Autobahn, bis man dann in der Innenstadt von London an mehr roten Ampeln hält, als ich in meinem Leben auf einer Tour gesehen hatte. Die letzte halbe Stunde war richtig zähfließende Rush Hour, ach ja, inklusive des berühmt-berüchtigten Mistwetters von England.
Als ich ausstieg, suchte ich meinen Anschlussbus. Dass die Busgesellschaft "National Express" für Abfahrten einen eigenen Bahnhof haben, den man erstmal finden muss, muss einem aber auch vorher gesagt werden. Ja, Bahnhof: Du kommst in eine große Halle rein, wo alle möglichen Geschäfte drin sind (mindestens 1 Subways und 1 Burgerking), dann findest du eine große Wartehalle, und an den vielen Bahnsteigen stehen die Busse in deine Richtung. Und ich hatte nur 8 Minuten, bis mein Anschlussbus fuhr (dank der Fehleinschätzung des Busfahrers, wir bräuchten nicht länger als 2 Stunden). Es war reines Glück, dass ich den Bus doch noch gekriegt habe - mein Ticket galt nämlich nur für diesen Bus.
Wieder eine Stunde, inklusive Rush Hour, inklusive Mistwetter - aber dann ließ mich der Bus am Ziel raus. Mitten in Guildford - na ja, nicht wirklich. Vielmehr im Industriepark, gegenüber des Tesco Megastores. Immerhin - ich konnte was einkaufen. Und dann musste ich meinen Weg durch das restliche England finden...
Fortsetzung folgt...