Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Sonntag, 12. Mai 2013

Review: "Hänsel & Gretel - Hexenjäger" (2013)

Oder auch: "Wie, der Film ist ab 16???"


 Es ist erstaunlich: Nach "Abraham Lincoln: Vampirjäger" ist dies nun der zweite Versuch, eine klassische Vorlage in einen hippen, modernen Fantasy-Actionkracher zu verwandeln. Immerhin ist die Idee unseres heutigen Films nicht ganz so weit hergeholt wie die Idee, den Präsidenten der USA mit einer silbernen Axt Jagd auf Blutsauger machen zu lassen, die für die Südstaaten den Bürgerkrieg gewinnen wollen. Immerhin setzt der Film dort an, wo das Märchen der Gebrüder Grimm aufhörte - allerdings in einer Mischung aus "Brothers Grimm" von Terry Gilliam und "Van Helsing", mit einem Grad der Gewaltdarstellung, bei dem ich mich frage: Wenn dieser Film ab 16 ist, warum gibt es dann im Fernsehen keine ungeschnittene Fassung von "Blade"?

Ach ja, wegen der Werbepausen...



Der Plot

Die Geschichte von Hänsel und Gretel ist ja allgemein bekannt, hier die Kurzfassung: Die beiden werden als Kinder im Wald ausgesetzt, irren hilflos umher und finden dann ein Haus aus Kuchen, das einer Hexe gehört. Diese Hexe frisst Kinder und will sich auch die beiden Knirpse einverleiben - mächtig großer Fehler. Dies wird auch in diesem Film abgehandelt - in den ersten fünf Minuten. Mehrere Jahre später sind Hänsel und Gretel erwachsen und verdienen ihr Geld als Kopfgeldjäger, die sich auf Hexen spezialisiert haben. In Augsburg bekommen sie einen dicken Auftrag, als dort mehrere Kinder entführt werden  - doch sie kriegen es dann mit einer richtig fiesen Hexe samt Anhang zu tun.


Die Darsteller

Von Anfang bis Ende sauber besetzt. Gemma Arterton als Gretel und Jeremy Renner als Hänsel machen richtig Laune,wobei mir Renner sogar besser gefällt (der hat sich seit "SWAT" richtig gut gemacht). Famke Janssen als - SPOILER!!! - Oberhexe hat auch merklich Spaß und ist fast genauso fies wie damals in "GoldenEye". Außerdem spielt Peter Stormare eine Rolle, die mich frappierend an "Brothers Grimm" erinnert. Die übrigen Darsteller sind zum größten Teil aus Norwegen rekrutiert - auffallend, weil auffallend hübsch, ist da Pihla Viitala als Mina.


Die Stärken

Hier stimmt fast alles. Hänsel und Gretel gehen ihre Arbeit sardonisch, aber konsequent an und zerlegen dutzendweise Hexenviecher. Der Film nicht sich nicht sonderlich ernst, das macht schon einen Großteil der Action aus. Das Design der Waffen alleine reicht für Ideen bei diversen Rollenspielsitzungen und würde Stephen Sommers vor Neid erblassen lassen. Sogar die Musik stimmt - rockig, düster und von Hans Zimmer produziert. Allerdings sollte man sich klar machen, von Anfang an, dass der Film überhaupt nichts für Kinder ist.


Die Schwächen

Ja, auch dieser Film hat welche, wenn auch minimal. Was mich überhaupt nicht stört, ist, dass der Film keine Tiefe hat - es ist ein Unterhaltungsfilm. Ein bisschen monieren muss ich die Kameraführung in manchen Kampfszenen. Ja, es ist heutzutage leider selbstverständlich, Schnitte im Sekundentakt und verwackelte Handkameras einzusetzen, da es sonst dem ADHS-Publikum zu langweilig wird. An mancher Stelle neigten aber die Macher etwas zur Übertreibung. Trotzdem, bei diesem Film kann ich es eher verschmerzen, weil doch die wichtigsten Dinge zu erkennen sind und der Film von sich aus einfach nur Laune macht.


Größter Spaßfaktor

Junge, Junge, gibt es am Schluss aufs Maul!


Fazit

Ich mag "Van Helsing". Ich mag "Blade". Und auch "Brothers Grimm" hatte seine positiven Seiten. Auf jeden Fall hat dieser Film eine ganze Menge richtig gemacht und mich von Minute 1 an blendend unterhalten. Puristen und Kinder sollten diesem Film fern bleiben, aber für Fans leichter, kurzweiliger Abendunterhaltung genau das Richtige. "Hänsel und Gretel - Hexenjäger" hat das geschafft, wobei "Priest" leider etwas versagt hat: Spaß und Spannung bis zum Schluss.


Bewertung
9/10 Punkte