Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Dienstag, 23. Februar 2010

Letzte Arbeitswoche

Es ist soweit, meine letzte Woche im Praktikum ist angebrochen.

Ich wurde schon allerseits gefragt, ob ich die Firma und meine Kollegen vermissen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin. Die Firma ja, die meisten meiner Kollegen auch - na ja, gut, eigentlich alle - aber das Land selber nicht so. Glaubt mir, es ist wirklich was Anderes, in England zu leben, als nur dort Urlaub zu machen. Und es sind nicht einmal grosse oder schwerwiegende Maengel, die mir hier zu schaffen machen, sondern mehr die grosse Anzahl von Kleinigkeiten, die ich in Deutschland langsam richtig zu schaetzen weiss.

Wie dem auch sei: Gestern habe ich meinen Praktikumsbericht meiner Chefin vorgelegt, die schon von dem Titelbild (ich mit dem Ferrari) sehr angetan war. Bin mal gespannt, was sie zum Rest sagt. Sie muss es ja nur unterschreiben, aber ich bin ja, was meine Schreibarbeit angeht, doch sehr anspruchsvoll. Und was meine englische Grammatik angeht... na ja, sie ist ausbaufaehig.

Vier Tage Arbeit stehen mir noch bevor, aber das heisst nicht, dass ich jetzt schon in Ferienstimmung bin. Im Gegenteil, jetzt, wo die Firma kurz davor steht, drei wertvolle Mitarbeiter zu verabschieden, holen sie aus unserer Anwesenheit noch raus, was irgendwie geht. Ich pendle immer staerker zwischen den Projekten fuer Bentley und der Arbeit fuer Anthony und das QA-Team hin und her. Zwar ist letzte Woche im QA Buero Verstaerkung eingetroffen - ein junger QA Techniker mit Namen Laurent, der auch mal ausnahmsweise kein Praktikant ist, sondern ein Festangestellter. Aber er muss genauso eingearbeitet werden wir alle neuen Leute. Und ausserdem trifft diese Woche noch mehr Verstaerkung ein - mit einem von ihnen darf ich mich wohl heute zusammensetzen und ueber technische Angelegenheiten wie unseren Mailserver, die Intranetseite und dergleichen reden. Und nebenbei darf ich an arabischen und asiatischen Dokumenten rumtueddeln.

Sonntag, 21. Februar 2010

Überaus erfolgreich

Ja, ausnahmsweise schreibe ich mal wieder mit Umlauten und ß. Sitze nämlich gerade im Waschsalon vor dem Trockner mit meinen ganzen Bandshirts und vertreibe mir die Zeit mit einem weiteren Blog-Eintrag. Denn ich habe auch wieder viel zu erzählen.

Es fängt schon mal damit an, was das gestern für ein Wahnsinnstag war. Endlich hatte ich mal wieder frei, und ich hatte sogar reichlich Geld, denn meine Chefin hatte mir mal den Lohn für eine Woche gegeben (normal kriege ich alle zwei Wochen Geld). Es würde wohl das letzte Wochenende sein, bevor mein Praktikum zu Ende geht, und mein vorletztes Wochenende vor der Heimreise. Da das letzte WE aber schon für London verplant ist (und ich auch nach London fahre, es sei denn, mich trifft ein Blitz oder Bus oder sonst was Böses, wass mit B anfängt), blieb für mich nur dieses für Einkaufen in Woking – ein letztes Mal.

Ich wollte mir aber was richtig Gutes tun und mit dem Bus fahren – Zug finde ich langsam langweilig. Also rein in den Bus, ein Explorer-Ticket, und erst mal nach Guildford. Bei der Gelegenheit konnte ich gleich bei Tescos meinen Vorrat an Mr. Kipling aufstocken; außerdem haben sie da diese leckeren Toffee-Törtchen, die bei Sainsburys schon wieder ausverkauft sind.

Als ich endlich in Woking war, hatte ich vier Dinge vor. Ein Besuch bei Morrisons, auf der Suche nach Sonderangeboten. Aber dieses Mal hatte ich Pech; nicht mal die Pringles waren runtergesetzt. Zweitens brauchte ich eine Reisetasche – ich bin auf den Trichter gekommen, dass ich meine Rückreise mit viel mehr Gepäck antreten werde als meine Hinreise nach England. Die Reisetasche bekam ich für 18 Pfund – und das war wirklich ein erstklassiger Kauf. Drittens wollte ich der „Games Exchange“ wieder einen Besuch abstatten, da findet man ja immer was. Die Unreal Anthology und GTA San Andreas habe ich da für insgesamt 12 Pfund mitgehen lassen. Das werde ich in Deutschland richtig vermissen, für Kleingeld Computerspiele kaufen zu können (welche, in denen kein Blut umgefäbrt und keine Menschen durch Roboter ersetzt worden sind, aus Jugendschutzgründen… ^^). Viertens, und mir eigentlich am Wichtigsten, wollte ich wieder in die Schlacht – in der LaserQuest Arena in Woking.

Ich erfuhr anhand von Plakaten, dass wohl Schulferien angefangen haben; dementsprechend boten sie 4 Spiele für 10 Pfund an. Verlockendes Angebot, aber ich wollte nur zwei Spiele machen. Also 7 Pfund auf den Tisch gelegt (Angebot der Woche für zwei Spiele), und „Mac, the LaserQuest legend“ zog wieder in den Kampf. Beide Spiele waren Jeder gegen Jeden, im ersten waren zehn Teilnehmer, und ich belegte Platz 4. Der eigentliche Knüller war aber Spiel Nummer 2.

Eine japanische Familie feierte Kindergeburtstag mit LasrQuest, und anscheinend waren die kleinen Bälger gerade mal alt genug für die Altersgrenze von LaserQuest – hatten aber anscheinend schon einmal gespielt. Ich glaube, ich muss ziemlich verdutzt geguckt haben, als dann die gesamte Belegschaft zum Eingang ging und ich wirklich der Einzige älter als sieben war. Aber na gut, bin ich eben der Böse in dieser Runde. Es kamen später noch ein paar Spieler dazu, die aber auch nicht viel älter waren (ich laube, maximal dreizehn).

Und dann ging es los. Ich habe sie nicht einfach besiegt. Ich habe sie auch nicht massakriert. Ich habe sie total ausgelöscht. Selbst als die Kinder beschlossen, sich gegen mich zusammenzurotten, war ich nicht mehr zu bremsen. Die ganze Party habe ich ungespitzt in den Boden gerammt. Also gut, es war eigentlich kein faires Spiel, alle konnten nur sehr schlecht zielen. Trotzdem, ich muss selber in dem Spiel ein goldenes Händchen gehabt haben. Am Ende bekam ich einen Punktezettel, den ich mir auf jeden Fall einrahmen werde: 1536 Punkte! Nicht nur Platz 1 in dem Spiel, sondern auch mein neuer persönlicher Rekord und der Rekord des Tages, mit 500 Punkten Abstand vor Platz 2! Wenn das nicht ein wahrhaft würdiges letztes Spiel gewesen ist vor meiner Heimreise, dann weiß ich auch nicht.


Tja, das war Samstag. Zuhause habe ich erstmal GTA San Andrea installiert, und zu meinem maßlosen Erstaunen läuft das Spiel problemlos auf dem Laptop (nur in manchen Stadtteilen ruckelt es etwas). Dann ratet mal, was ich gestern den ganzen Abend getan habe… Einziges Manko, weshalb ich lange mit mir gerungen habe, das Spiel überhaupt zu kaufen, ist das Szenario. Jeden von diesen Protagonisten könnte ich stundenlang gegen die Wand klatschen, alles derb-dumme HipHopper! Die Sprache von denen ist auch nicht so toll, und dass man in dem Spiel zu HipHop tanzen, Grafittis sprühen und mit Autos irgendwelche komischen Bewegungen machen muss, missfällt mir auch. Ich hoffe nur, wenn ich morgen ins Büro gehe, rede ich nicht auch so.

Ach ja, und eben habe ich meinen Praktikumsbericht fertig gestellt. Format fehlt noch, aber der Text steht. Dann muss ich also kein schlechtes Gewissen haben, dass ich den Samstag mit Shoppen und Spielen verbracht habe. Habe auch, dank Fügung des Schicksals, eben bei Co-Operative Food (der Supermarkt in Farncombe) eine Tüte Chips mit Tomaten- und Paprikageschmack gefunden, für 1 Pfund. Pringles kosten 2 Pfund. Also irgendwie bin ich ein echter Glückspilz.

Ich glaube, zum Abendessen gönne ich mir mal ein Glückspils…

Mittwoch, 17. Februar 2010

Pancake Day

Moin!

Wieder verstrich lange Zeit, denn inzwischen arbeite ich verstaerkt an meinem Praktikumsbericht und den verbliebenen Projekten - am Montag war ich sogar zwischen zwei Abteilungen hin- und hergerissen, weil sie beide meine Hilfe brauchten. Ist zwar stressig, aber nach langer Zeit der Unterbeschaeftigung doch auch ein gutes Gefuehl.

Der Hoehepunkt der deutschen KArnevalszeit hatte am Montag ja angefangen, und abgesehen von den Nachrichten bei GMX habe ich hier dankenderweise nichts davon mitbekommen. Aber heute ist Aschermittwoch, und dieser Tag hat sogar auf der Insel eine besondere Bedeutung. Eigentlich genau die gleiche Bedeutung wie in Deutschland, naemlich der Beginn der Fastenzeit bis Ostern (das haben wir in einem Pub-Gespraech mal ergruendet). Dementsprechend musste auch gestern etwas Besonderes passieren. Doch anstatt den Verstand zu verlieren wie die Deutschen in Koeln oder Duesseldorf (Gruss an Flusel und meinen Bruder, die armen Schweine...), waehlt der Englaender als solcher eine etwas ruhigere, zivilisiertere Methode. Sie nennt sich "Pancake Day".

Anthony war so frei, mich ueber diese Tradition aufzuklaeren, die auch weit mehr mit Fastenzeit zu tun hat, als ich es vom deutschen Karneval vermute: An diesem Tag im Jahr werden die uebrigen Vorraete an Mehl, Milch und Eiern zu Pfannkuchen verarbeitet, damit man danach fuer die Fastenzeit geruestet ist. Aehnlich wie in Deutschland wird von der Tradition des Fastens hinterher eher Abstand genommen, aber der Pancake Day wird immer noch zelebriert. Jeder Supermarkt bietet neben groesseren Mengen an Zutaten auch Pfannkuchen-Teigmix in der Flasche an, oder auch fertige Pfannkuchen zum Auspacken und Belegen (war meine Wahl nach dem anstrengenden Arbeitstag im Buero). Womit ich meine belegt habe, bleibt mein Geheimnis; andernfalls setzt mich meine Mutter nach meiner Rueckkehr wahrscheinlich auf Diaet...

Ich muss allerdings sagen, fuer mich war der Tag nur zweitrangig der Pancake Day. Fuer mich war gestern eher der "Ich bin so froh, dass ich hier bin und nicht in Deutschland" Tag - auch ein Tag, der nicht regelmaessig stattfindet. England hat ein paar Vorzuege, ein paar Nachteile auch... aber wenigstens hat es kein Fasching!

Donnerstag, 11. Februar 2010

Mal wieder was Neues...

Die letzten Tage stand ich doch etwas unter Strom. Zwar hatte ich auch ruhige Momente zwischendurch, aber keiner davon war geeignet, einen Blog-Eintrag zu schreiben.

Zum Einen habe ich mal mit meinem Praktikumsbericht angefangen, was ja nun auch eine Weile dauern kann (das wird ohnehin mehr oder weniger eine Zusammenfassung vom Blog, nur geeignet fuer Studiengangsleiterinnen und Chefinnen, denn die muessen das ja absegnen). 2 von 10 Seiten sind schon geschrieben, aber sie entstanden so nebenbei im Waschsalon, wo ich eh nichts Besseres zu tun hatte. Kann also sein, dass ich die eh nochmal ueberarbeiten muss. Immerhin, mir geht es besser als Hannes, dem sein Laptop vor ein paar Tagen komplett den Geist aufgegeben hat. (Jetzt kann er nicht mal mehr Filme gucken - wie haelt er das nur aus?)

Mittlerweile arbeite ich nur noch an Bentley-Projekten, was einerseits zwar manchmal eintoenig sein kann, aber ich lerne dermassen viel ueber diese Firma dabei, dass ich mich mittlerweile schon bestens mit deren bevorzugten Modellen auskenne. Ausserdem arbeite ich gleichazeitig fuer zwei Abteilungen, was dazu fuehrt, dass ich sehr viele abwechslungsreiche Aufgaben erhalte. Ja, und Hauptsache, ich hab was zu tun. Es sind mittlerweile noch 18 Tage, bis ich nach Hause fliege. Zwoelf Tage davon (nein, eigentlich elf, denn dieser Tag ist schon vorbei) sind Arbeitstage. Und ich versuche, dass jeder Tag es wert ist.

In Sachen Freizeit habe ich eigentlich nichts Neues zu berichten, abgesehen von gestern abend: Eigentlich wollten wir firmenintern beim lokalen Pub Quiz antreten (findet eigentlich jeden Mittwoch im "Red Lion" statt). Nur anscheinend hat der Besitzer des Pubs gewechselt, und da sie mehr oder weniger am Umraeumen sind, findet das Quiz erst naechste Woche wieder statt. Alternativ sind wir dann gestern abend zu unserem Stammpub "The Star" gegangen, hatten eine Runde Drinks und Knabbereien - und haben dann in den Spielautomaten, der auch ein "Pub Quiz" anbot, ungefaehr 10 Pfund reingebuttert! Zu fuenft haben wir versucht, da Geld rauszuholen, und haben klaeglich versagt!

An dieser Stelle sollte ich das vielleicht naeher erklaeren: Wo deutsche Kneipen diesen einarmigen Banditen haben, mit einer Gewinnchance von "Laecherlich, da mag man nicht drueber nachdenken" zu Null, da haben englische Pubs, die was auf sich halten, einen Spielautomaten mit einem Touchscreen und einer Menge verschiedener Spiele. Unter anderem ist "Monopoly" drauf, und auch eben das Pub Quiz. Der Trick ist, zumindest beim Pub Quiz: Je laenger man durchhaelt und die Fragen richtig beantwortet, kann man sogar Geld gewinnen. Nach der dritten Fragerunde steht man bei 1 Pfund (haben wir gestern zweimal geschafft), nach der vierten sind es schon 3 Pfund. Nur soweit komm erstmal! Wir jedenfalls nicht...

Heute abend ueberlegen meine Kollegen, wieder hinzugehen. Ich bin da eher zurueckhaltend mit meinem Enthusiasmus, denn meine Kollegen haben sich gestern vor dem Automaten angestellt wie meine Eltern beim Lose kaufen - sie konnten einfach nicht aufhoeren. Sollten sie tatsaechlich heute abend wieder einen Versuch starten, muss irgendwer sie bremsen. Das werde wohl ich sein...

Donnerstag, 4. Februar 2010

Final Countdown

Ich gebe mir ja wirklich alle Muehe, aber so ganz kann ich das Heimweh nicht verdraengen. Da wird es auch nicht besser, wenn die gesamte Portsmouth-Truppe schon dabei ist, die Sachen zu packen, und ich selber noch einen knappen Monat hier verbringen soll. Das Leben ist einfach nicht fair!

Immerhin wird es hier nicht so langweilig, mit all den Projekten, an denen ich beteiligt bin. Und nebenbei den ganzen Aktivitaeten wie Pub-Quiz (falls das irgendwann mal stattfinden wird), LaserQuest (falls ich da mal wieder hinkomme), Praktikumsbericht und gegen Ende noch mal ein Trip nach London. Mein Problem ist eher, dass ich, wenn ich einmal zu Hause in Deutschland bin, auch da keine Ruhe finden werde. Denn irgendwie muss ich mich ja auf meinen Umzug nach Flensburg vorbereiten. Ja, richtig: Ich ziehe endlich in die grosse Stadt! Aber bevor das losgeht, verordne ich mir eine Woche Urlaub. Die habe ich nach der ganzen Sache hier bitter noetig!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Portsmouth

Ich glaube, ich schulde euch noch einen Eintrag zu meinem Besuch in Portsmouth am Wochenende.

Dazu gibt es eigentlich nicht allzu viel zu erzaehlen. Urspruenglich wollte ich ja meine lieben Kommilitonen da treffen (Gruss an Marian, Markus, Sarah, Lea, Madlen, Tamara und die zwei, die ich vergessen habe). Daraus wurde leider nichts, also bin ich in alter Einsamer-Wolf-Manier alleine durch die Stadt gezogen. Und war drei Stunden spaeter schon wieder auf dem Weg nach Hause.

Nicht dass ich nicht vorgewarnt gewesen waere, aber Portsmouth ist als Stadt ziemlich unansehnlich. Das Stadtzentrum sieht aus wie ein aufgemotztes Industriegebiet, die Shoppingmeile in der Hafengegend wurde im letzten Jahrzehnt gebaut und sieht aus wie so ziemlich alle neumodischen Einkaufsstrassen in Deutschlands Staedten, und der Hafen selber... na ja... Mein Hauptziel war die Historische Schiffswerft, wo das beruehmteste Kriegsschiff Englands vor Anker liegt: die "Victory", aka das Schiff auf den Fotos hier:






Ungluecklicherweise wollten sie fuer fast alles in der Schiffswerft Eintritt kassieren. Moeglicherweise waere die Tour durch die "Victory" sogar ihren Preis wert gewesen, aber das wollte ich nach dem Preis fuer das Zugticket nicht riskieren. Ohnehin wollte ich die Zeit auch ein bisschen zum Einkaufen nutzen (ich fand auch noch zwei Sorten Mr. Kipling, die ich noch nicht kannte), aber irgendwann wollte ich auch einfach nur nach Hause.