Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Dienstag, 31. Mai 2011

Lange ist's her...

... seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe. Nicht, dass nicht viel passiert wäre, im Gegenteil. Sehr viel ist sogar passiert - so viel, dass ich keine Gelegenheit zum Schreiben hatte.

Fangen wir kleine an: Den deutschen Film, den ich im letzten Beitrag angekündigt hatte, habe ich immer noch nicht gefunden. Die bisherigen Vorschläge waren zwar kreativ, aber wenig hilfreich, denn in den meisten Fällen waren sie das falsche Genre und ich kannte sie außerdem schon (sonst hätte ich "das Blut der Templer" besprochen, da er am Ehesten in meine Kategorien passt). Bislang sind die zwei besten Titel "Die Welle" mit Jürgen Vogel (einer der ganz wenigen deutschen Schauspieler, die ich schätze) oder "Der Baader-Meinhof-Komplex", wobei mich rein das Thema interessiert (aber ich Moritz Bleibtreu überhaupt nicht ausstehen kann).


Dann langsam die wichtigeren Dinge. Ich habe einen Job. Und eine Wohnung. Ersteren übe ich jetzt seit genau drei Monaten aus, in letztere ziehe ich übermorgen ein. Aber der Reihe nach, eine chronologische Übersicht:


Anfang Januar:
Das Flensburger Tageblatt veröffentlicht einen Artikel, in dem die Firma "CarebyPhone" sich rühmt, Arbeitslosenzahlen im großen Stil abzubauen. Pro Einstellungswelle kommen hundert neue Mitarbeiter in die Firma, von hochqualifizierten Studenten über die gewöhnliche Hausfrau bis zu Langzeit-Arbeitslosen. Ich selbst bin gerade auf Jobsuche, da legt mir meine Mutter nahe, neben den Übersetzungs- und Redaktionsstellen im Land (ungefähr dreißig an der Zahl) auch mal diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Also fülle ich ein Online-Formular mit Lebenslauf aus und warte ab.

Ende Februar:
Es kommt ein Anruf. Die Firma CarebyPhone fragt, ob meine Bewerbung noch aktuell ist und ob ich Interesse an einem längeren Bewerbungsgespräch hätte. Ist sie, habe ich. Für kommenden Dienstag soll ich viel Zeit mitbringen, denn neben einigen Tests und Gesprächen wird man in ein halbtägiges Praktikum gesteckt, wo man zeigen soll, ob man die Veranlagung dazu hat. Bewerbungsgespräch läuft gut, das Praktikum in der Inbound-Abteilung von 1&1 lässt Mitarbeiter und Teamleiter begeistert zurück. Vielleicht sieht man sich wieder.

1. März:
Mit sofortiger Wirkung wird mir ein befristeter Arbeitsvertrag von 1 Jahr Dauer vor die Nase gesetzt, den ich bitte unterschreiben möge. Die 1&1-Abteilung freut sich, mich in ihre Reihen aufnehmen zu dürfen. Es folgen drei Tage schnelle Ausbildung und Probehören bei erfahrenen Kollegen, bis ich nach Einarbeitung in das System und ersten Gesprächen unter Aufsicht zum ersten Mal alleine auf die Kunden losgelassen werde.

15. März:
Der Stichtag für mein erstes Gehalt ist da (zur Erklärung: das Geld, das im Zeitraum 16. eines Monats - 15. des Folgemonats verdient wird, ist das Monatsgehalt). Für den Anfang bin ich nicht schlecht. Mittlerweile geht meine Wohnungssuche auch los. Nach diversen Schauergeschichten dank der Unsicherheit, wieviel Lohnsteuer bei meiner Arbeit eigentlich fällig wird und wieviel Geld für mich übrig bleibt, fange ich bei WGs und kleinen 1-Zimmer-Wohnungen an.

30. März:
Das Geld ist da - viel mehr, als ich erwartet hatte. Prognosen ergeben, dass ich bei gleichbleibender Leistung möglicherweise 600€ im Monat verdienen könnte, was meinen Lebensstandard um einiges erhöhen würde. Erste Wohnungen wurden angesehen, für gut befunden. Aber letzten Endes sollten diese Wohnungen an andere vergeben werden.

8. April:
Die Wohnung, die ich mir ansehe, soll sich später als mein zukünftiger Wohnort herausstellen. In einer Gegend, in der ich mir ohnehin vorstellte einmal zu leben, in einem Hochhaus in Fußreichweite zu meiner Arbeit, und mit zwei gut geschnittenen Zimmern nebst Küche und Duschbad. Unter den 2-Zimmer-Wohnungen, die ich nach dem ersten Gehalt in Erwägung zog, ist sie noch eine der günstigsten. Die verantwortliche Firma kann nicht direkt nach der Besichtigung erreicht werden, aber ich hole das schnell nach.

15. April:
Der erste Stichtag für den vollen Monatslohn. Teamleiter bemerken, dass meine Bearbeitungszeit bei Anrufen verbessert werden muss, wobei ich in zwei Wochen meine Leistung derart erhöhe, dass alle begeistert sind. Durchschnittliche Provision am Tag steigt über Normalwerte (ich gehe an guten Tagen locker mit 11 Euro Provision nach Hause - ein Abschluss bringen ca. 50 Cent). Teamleiter Christian beglückwünscht mich und hofft, dass ich diese Leistung beibehalten kann.

25. April:
Zwei hochklassige Wohnungen in sehr guter Lage stehen zur Vermietung bereit, jedoch kann mir der Vermieter SBV keine der Wohnungen zur Verfügung stellen. Die erste ist bereits seit Kündigung automatisch reserviert, die Absage für Wohnung 2 wird mir schriftlich übermittelt. Zutiefst enttäuscht beschließe ich, mit der SBV keine Geschäfte mehr zu machen.

28. April:
Unterzeichnung des Mietvertrages für meine neue Adresse: Lundweg 2. Die Hochhauswohnung geht an mich, der AKI hat dafür gesorgt. Langsam wächst meine Liste an nötigen Anschaffungen für eine erste eigene Wohnung.

30. April:
Ostern ist vorbei, der erste volle Monatslohn trifft auf meinem Konto ein. Ich schnappe nach Luft, springe mehrfach auf und ab. Die Firma ist sehr zufrieden mit mir, sodass die Outbound-Abteilung auf mich zukommt und fragt, ob ich nicht einmal in ihr Team einsteigen möchte. Versuchsweise lasse ich mich darauf ein, werde ab dem 1. Mai voll eingesetzt.

13. Mai:
Die Arbeit in der Outbound-Abteilung liegt mir nicht. Zu schwer die Bedingungen, zu selten die Abschlüsse. Unsere Auftraggeber können sich selber kaum erklären, warum die Abteilung so wenig Umsatz macht, wo sie doch zuvor der Star der Firma war. An den Bedingungen wird nun gearbeitet, aber ich bitte um vorrübergehende Rückversetzung zum Inbound, da Erfolgsquote und damit auch Provision deutlich höher sind. Teamleiter lassen sich darauf ein, ich kehre zum Inbound zurück.

31. Mai:
Der Umzug steht kurz bevor. Die nötigsten Utensilien und Möbel sind eingekauft, Helfer sind bestellt. Eltern sind begeistert von der Wohnung, und ich bin es auch. Sobald Internet wieder verfügbar ist, wird es Bilder vom Einzug und von der Wohnung selber geben.


Fürs Erste wird es das allerdings gewesen sein, aus einem banalen Grund: Internet kriege ich erst ab dem 6. Juni, wenn der Techniker da war. Aber seit Jobbeginn habe ich aus reiner Arbeitslast wenig geschrieben. Jetzt wisst ihr ja auch warum.