Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Sonntag, 17. Januar 2010

Review: Zack and Miri Make a Porno

Ich habe mal wieder eine Review zu einem Film verfasst, den ich kürzlich gesehen habe. Diese Review wird in der Form auch in Alex' Film Forum erscheinen, das ich vor ein paar Monaten schon mal erwähnt habe. Zur Erinnerung hier die Adresse:

www.feakse.proboards.com


"Zack and Miri Make a Porno" (Kevin Smith, 2008)


Ich habe seit langer Zeit mal wieder einen DVD-Blindkauf gemacht. Und zwar die DVD des oben genannten Films. Den ich mir dann auch mal angeschaut habe. Und zu dem ich jetzt mal die Zeit übrig habe, ein paar Zeilen zu schreiben.

Kevin Smith dürfte vielen bekannt sein, spätestens seit seinem Gastauftritt als Hacker „Warlock“ in Stirb Langsam 4.0. Dass er eigentlich als Regisseur seine Brötchen verdient, indem er Filme wie „Dogma“ (nicht die Lars von Trier Reihe!), „Chasing Amy“ oder die beiden „Clerks“ dreht, weiß zumindest die Belegschaft des Filmforums. (Hoffe ich zumindest). In allen genannten Machwerken tritt er auch selbst auf, als eher ruhiger „Silent Bob“ an der Seite des unablässig unflätig quasselnden Jay (Jason Mewes). Ich mag die Filme von Kevin Smith aufgrund dieser beiden Charaktere und ihres Zusammenspiels besonders. Ja, gut, und auch wegen der unzähligen Anspielungen auf „Star Wars“, aber dazu kommen wir später. Jedenfalls hatte ich über diesen Film schon viel Gutes gehört, und da dachte ich, wenn ich die DVD schon für 4 Pfund kriegen kann, kann ich eigentlich nichts falsch machen.


Also zum Thema:

Zack (Seth Rogen) und Miri (Elizabeth Banks) sind zwei Leute um die Dreißig, die sich seit der Grundschule kennen und zusammen wohnen. Rein wohnräumliche Beziehung, nichts weiter. (Zitat Nostalgia Critic: „OK! Wie lange, bis die beiden zusammenkommen?“) Beide sind pleite, können die Wohnung kaum halten, und nach und nach werden ihnen Strom und Wasser abgestellt. Ihnen bleibt jetzt die Wahl: Entweder kann Miri anschaffen gehen (sie ziehen das kurz in Erwägung) oder sie drehen einfach einen Porno. Weil man damit anscheinend eine Menge Geld verdienen kann. Kurzum werden Crew (u. a. Jeff Anderson, in unzähligen Kevin Smith Filmen schon dabei gewesen) und Darsteller (u. a. Traci Lords und Jason Mewes aka Jay, der… sagen wir mal so… mit vollstem Körpereinsatz dabei ist. Kein Scherz! Man sieht ALLES!) zusammengetrieben, noch schnell eine Porno-Version von „Star Wars“ zusammengetippt (man stelle sich vor…), und es geht los.

Und der Film ist hart. Er ist einer der wenigen Filme hier in England, die ab 18 Jahren freigegeben sind. Und wenn ich mir die Zusammenfassung auf der Rückseite der Hülle ansehe: „Contains strong language…“. Jep! Da wird teils mehr geflucht als in „Big Lebowski“. „…sexual reference…“. Ähm… ja, lasse ich durchgehen. „…and strong sex.“ Oh ja! Und wie! Ich glaube, als die Weinstein Brüder, die den Film produzierten (ansehnliche Produzenten in Hollywood, die schon vielen großen Filmen das Geld gereicht haben), diesen Film zum ersten Mal sahen, sind ihnen wahrscheinlich die Kinnladen auf den Tisch geknallt. Ich gehe hier lieber nicht ins Detail, aber wenn man Kindern im Sexualkundeunterricht mal was Anschauliches bieten wollte, wäre das der richtige Streifen.

Allerdings ist der Film selbst kein Sexfilm in dem Sinne. Sex wird zelebriert, ist aber nicht unbedingt das entscheidende Thema. Um genau zu sein setzt sich der Film mit dem Filmemachen genauso sehr auseinander wie mit der Beziehung der beiden Hauptfiguren. Dass es sich bei dem Film um einen Erwachsenenstreifen handelt, macht die Sache nur skurriler. Und es simplifiziert die ganze Film-im-Film-Sache etwas, denn seit wann braucht ein Porno gute schauspielerische Leistungen?

Und was den Film rettet, ist der Humor. Da hätten wir den Gastauftrit von „Neu-Superman“ Brandon Routh und „Stirb Langsam 4.0“ Sidekick Justin Long als schwule Pornodarsteller (und als Pärchen!), die lange und hinreißende Suche nach dem geeigneten Filmtitel, eine ausführliche Parodie darauf, wie Pornos eigentlich zustande kommen und und und… Seth Rogen liefert natürlich auch komödiantische Glanzeistungen ab; er ist nicht der typische Trottel, den Hollywood gerne in Komödien als Hauptfigur einsetzt, sondern mehr der sympathische Loser von nebenan. (Und ich weiß, dass spätestens jetzt meine Mutter aufgrund meines Anglizismen-Gebrauches an die Decke geht…)

Fazit: Den Film zeige ich nicht meinen Eltern. Aber viele in meiner Generation würden ihre Freude daran haben. Vielleicht nicht unbedingt Kevin Smiths bester Film (für mich ist immer noch „Jay and Silent Bob strike back“ die Nummer 1), aber auf jeden Fall einer von den guten. Empfehlen könnte ich ihn als Double Feature mit „Bowfinger“, für einen „Billig-Filmemachen“ Videoabend.

8/10 Punkten

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