Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Freitag, 4. Februar 2011

Goldfinger (1964)

Bond: Sean Connery
Schurke: Gert Fröbe (Goldfinger), Harold Sakata (Oddjob)
Bond-Girl: Honor Blackman (Pussy Galore)
Wie oft gesehen: 3-4 Mal


Der Legendäre. Der Unantastbare. Der Klassiker. Vergesst die zwei Filme davor – „Goldfinger“ hat die Reihe, so wie wir sie kennen, erst begonnen. Denn erst hier kamen sie auf den Trichter eines wirklich größenwahnsinnigen Oberschurken mit einem vollkommen abgedrehten Plan und einem Fetisch für ein gewisses Edelmetall. Und er hatte den ersten echten Handlanger der Bond-Filme, einen stummen Diener mit einem Hut, der einem den Schädel abrasieren konnte. Sein Name war Oddjob – und wie viele Elemente, die hier ihren Anfang nahmen, wurde auch er nie ganz von seinen Nachfolgern übertroffen (außer vielleicht vom Beißer, der es als einziger Handlanger in zwei Bond-Filme geschafft hatte).

Hier waren auch die Mordmethoden äußerst kreativ – die ganz in Gold gehüllte Gespielin ist es alleine wert (quasi ihr Gewicht in Gold… hö hö hö…). Endlich fliegt vor dem Vorspann mal was in die Luft und es gibt Action – endlich hat der Vorspann einen Titelsong, gesungen von Shirley Bassey (so wie zwei weitere Titelsongs für James Bond über die Jahre). Endlich nennt man Q beim Namen, und das Auto – ein Aston Martin – bekommt die lange ersehnten Maschinenkanonen hinter den Scheinwerfern. Endlich muss Bond die Schlacht am Ende nicht alleine austragen, sondern hat seine eigene Armee an der Seite (die erste von vielen, aber leider noch zu wenigen Massenschlachten als Höhepunkt der Filme). Und endlich, nach langem Warten, gibt es im James-Bond-Film einen Laser! Darauf haben wir alle gewartet!

Der Plot ist mittlerweile auch ein Klassiker: „Wir gehen Fort Knox an die Goldreserven“, so der Plan von Auric Goldfinger (mögt ihr diese Wortspiele nicht auch?). Aber nicht einfach klauen, sondern mit einer Atombombe zusammenschmelzen und verstrahlen, sodass nur Goldfingers eigene Reserven noch etwas wert sind. Sein stummer Diener Oddjob („Hut ab!“) sorgt dafür, dass ihm keiner in die Quere kommt und entsorgt auch gerne mal ehemalige Geschäftspartner, und seine Top-Pilotin Pussy Galore (hättest du wohl gerne…) soll die Vorbereitungen für ihn treffen. Alles in allem hat Bond also eine Menge zu tun.

Allerdings ist dieser Klassiker wie die meisten Klassiker nicht vollkommen frei von Mängeln. Denn von den relativ aufregenden Szenen am Anfang und in der Mitte bis zur fulminanten Armeenschießerei gegen Ende gibt es zahlreiche Längen. Und damit meine ich Längen. Am Besten zu erkennen ab der Szene, wo Goldfinger sich dazu durchringt, Bond NICHT mit dem Laser zu töten, sondern ihn als Gefangenen zu behalten. (Alleine das muss man sich mal vorstellen: Niemand anderes in der gesamten Reihe war so nahe daran, James Bond zu töten. Aber Bond überlebte nur, weil der Oberschurke entschied, ihn am Leben zu lassen – er hätte keine Chance gehabt! Tja, dein Schicksal hast du dir dann ja wohl selber zuzuschreiben.) Ab dann spielt Bond mit der Tischdame herum, die nicht einmal wirklich gut aussieht, sitzt auf der Terrasse und trinkt Cocktails, und zwischendurch belauscht er mal die Pläne seines Gegenspielers. Der Szene, wo der Geschäftspartner, der nicht mehr mitmachen wollte, entsorgt wird, widmen sie auch fünf bis zehn Minuten der Zeit, in der sie sonst locker zwei Explosionen, eine Schießerei und einen Faustkampf hätten bringen können. Was, vom Alter des Films mal abgesehen, entsprechend zur Folge hat, dass ich ihn seltener gesehen habe, als ihm eigentlich zusteht.

Ohne diesen Film wäre James Bond nicht der, der er heute ist. (Vergesst an dieser Stelle bitte den letzten Film mit Daniel Craig!) Das Zeitalter der lustigen Ausrüstung, schweren Jungs und leichten Mädchen ist nun endlich in dieser Reihe angebrochen. Ab hier kann es nur noch bergauf gehen. Oder? Jedenfalls, was diesen Film angeht, liebt man ihn schon aufgrund seiner einzelnen Zutaten und der Szenen, die daraus gemacht wurden. Als ganzer Film vielleicht etwas zu lang und auch nicht so spannend wie sein Vorgänger. Aber einem Klassiker wie diesem kann man sowas mal verzeihen, denke ich.

8/10 Punkte

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