Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Freitag, 4. Februar 2011

Lizenz zum Töten (1989)

Bond: Timothy Dalton
Schurke: Robert Davi (Sanchez)
Bond-Girls: Talisa Soto (Lupe), Carey Lowell (Pam Bouvier)
Wie oft gesehen: ca. 6 Mal ungeschnitten, 3 Mal geschnitten


Von allen Filmen dieser Reihe (wie gehabt: abgesehen von den letzten beiden) hat dieser Film die hervorstechendsten Merkmale. Er ist der einzige Bond-Film, der hierzulande ungeschnitten nur nach 22 Uhr gesendet werden darf, hat als Einziger ganz offiziell eine FSK 16 Freigabe – und das völlig zurecht. Dieser Film ist mit seiner Gewaltdarstellung und wirklich perfiden Morden der brutalste Film der ganzen Reihe.

Er sticht auch durch die Bond-untypische Handlung hervor. Denn Bond arbeitet dieses Mal nicht im Auftrag Ihrer Majestät, nein! Er verlässt sogar den Geheimdienst, seine Lizenz zum Töten wird ihm entzogen, und sein einziges Ziel ist Rache für seinen Freund Felix Leiter, dem man in seiner Hochzeitsnacht übel mitgespielt hatte. Sein Ziel ist ein südamerikanischer Drogenboss mit Namen Sanchez (den Schauspieler Robert Davi kennt man auch aus anderen Filmen, u. a. „Stirb Langsam“, „Action Jackson“, „Predator 2“ etc.). Der hat sich nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis, nach einer spektakulären Festnahme in der Luft (Prä-Vorspann-Szene), in seiner eigenen Stadt eingeigelt und bereitet dort einen gewaltigen Verkauf von Heroin vor. Bond macht sich von Florida aus auf den Weg, ihm das Handwerk zu legen – und ihm nebenbei noch ein paar Kugeln für Felix und seine verstorbene Frau reinzujagen…

Doch auch in diesem Fall steht er nicht völlig alleine da: Q ist wieder mit von der Partie (auch mehr oder weniger auf Urlaub), und seine eine Tischdame ist eine CIA-Agentin, die mit Felix zusammengearbeitet hatte, um Sanchez vier Raketen abzujagen, die er für Terroranschläge verwenden will. Die andere Tischdame ist, wie gehabt, eine Freundin des Bösen – hat aber ein bisschen mehr Verstand als die anderen Damen dieses Kalibers. Dafür können sich seine Gegenspieler sehen lassen: Auf Seiten des Bösen sind Anthony Zerbe (bereits Nebenrollen in „Star Trek – Der Aufstand“, „Der Omega-Mann“ und der „Matrix“-Reihe) und Oscar-Preisträger Benicio del Toro („The Wolfman“, „Fear and Loathing in Las Vegas“, „Che“) tätig. Nebenbei haben sie es auch noch geschafft, Frank McRae (ewig schreiender Polizeichef aus „Last Action Hero“ und „Loaded Weapon“), den „Mortal-Combat“ Bösewicht Cary-Hiroyuki Tagawa und die Vegas-Legende Wayne Newton unterzubringen.

Was die Action angeht, wird dieses Mal etwas kürzer getreten. Natürlich gibt es noch großartige Szenen (Tauchszene mit anschließender Eroberung eines startenden Wasserflugzeugs – Robert Davi kann es selbst nicht glauben, als ihm das erzählt wird – sowie die berühmte Zerstörung der vier Tanklastwagen am Schluss). Aber dieses Mal ist es wirklich ein Thriller, und es geht um Rache. Ähnliche Filme gibt es heutzutage zuhauf, von „Der Graf von Monte Christo“ bis hin zum wenig beliebten „The Punisher“. Bond nutzt nämlich seine Finesse, seine Gegner gegeneinander auszuspielen und sich bei seinem Feind einzuschleichen, der allerdings auch ziemlich blauäugig auf seine geflüsterten Ratschläge eingeht. Und während Sanchez seine eigenen Leute dezimiert, hat Bond nicht viel mehr zu tun, als seine Verfolger vom MI-6 loszuwerden, die ihn nach seinem Rücktritt wieder unter ihre Kontrolle bringen wollen. Dementsprechend gibt es weniger Verfolgungsjagden als viel mehr Geschleiche und gut durchdachte Intrigen. Aber am Ende kracht es noch mal richtig.

Und abgesehen von diesem untypischen Plot gibt es keinen Makel an diesem Film. Darsteller sind top, Musik ist oberste Liga (komponiert von Michael Kamen, dem man auch die Musik zu „Lethal Weapon“, „Stirb Langsam“, „Highlander“ und „Robin Hood – König der Diebe“ sowie das Metallica-Album „S&M“ verdankt), Action ist gut und die Handlung ist spitze. Und wenn viele jetzt sagen, dass „Quantum of Solace“ mit Daniel Craig genau die gleiche Geschichte erzählt: Ja, aber dieser hier ist besser!

10/10 Punkte

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