Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Die Nacht geht weiter

Nach den ueberstandenen zwei Matches beschlossen wir, den naechsten Pub fuer ein kuehles Getraenk aufzusuchen. So ein Bierchen respektive ein Ciderchen ist nach der Hitze einer solchen Schlacht genau das Richtige. Und naiv, wie ich bin, dachte ich, so lassen wir den Abend ausklingen. Da lag ich irgendwie falsch – das war erst der Anfang...

Der Pub unserer Wahl war das „White House“, in dem ich mit Anthony schon einmal nach einem LaserQuest Spiel eingekehrt war. Sowas verkommt bei mir langsam zur Tradition. Wir fanden dann auch einen Tisch fuer alle acht Leute, obwohl der Laden sonst brechend voll war. Und da musste ich feststellen, dass LaserQuest und die Arbeit fuer Imprimatur eines gemeinsam haben: Wenn man es zu lange macht, wird man es nicht mehr los, selbst wenn man fertig ist. Nach 30 Minuten heftigem Feuergefecht wurden alle nervoes, wenn sie aus den Augenwinkeln was Rotes oder Gruenes blinken sahen. Jedes vorbeifahrende Auto machte uns leicht schiesswuetig.

Die erste Runde Drinks ging auf Philip, und wir hatten eine ausgiebige Unterhaltung ueber deutsche und englische Weihnachtstradition. Die Englaender registrierten naemlich entsetzt, dass wir Deutschen noch nie „parsnibs“ gegessen hatten (was in Deutschland wohl „Pastinaken“ sind). Fuer einen echten Englaender gehoeren Parsnibs zum Weihnachtstruthahn wie Chips zum Fisch, und so kam die Frage auf, was wir denn so an Weihnachten essen wuerden. Es ging reihum, auch wenn Philip bei jedem sagen musste: „Mich interessiert nicht der WeihnachtsABEND (24.), sondern der WeihnachtsTAG (25.)!“ Der 24. Wird in England nicht gefeiert. Ich habe das schon mal angemerkt, was Paul zu der Antwort verleiten liess: „Bloody foreigners!“

Philip und Nicola verliessen uns dann nach der ersten Runde. Kate blieb noch fuer die zweite Runde, liess sich aber bald von ihrem Freund abholen. Also blieb der harte Kern uebrig, der schon Hannes‘ Geburtstag bis spaet abends gefeiert hatte: Paul, Anthony und wir drei Deutschen. Wobei, bis auf Hannes hatten wir auch keine grosse Wahl, denn Paul war unser Fahrer. Wenn man es aber andersrum betrachtet, war es eher Paul, der keine Wahl hatte. Irgendwie beschlossen wir jedenfalls alle, etwas laenger zu machen. Also eine zweite Runde Drinks (ich hatte dieses Mal ein „Honey Dew“, was ziemlich interessant war), danach kam dann die Frage auf, wo wir denn was essen sollten. Nur ueber eines wurden wir uns da einig: Nicht im Pub.

Wir brachen auf. Das Wetter war nicht besonders (ach was! Doch nicht in England!, werden jetzt einige sicherlich denken). Hinzu kam, dass sowohl Paul als auch Antje die Zigaretten ausgegangen waren, und Hannes sowieso nie welche dabei hat. Drei von uns suchten also einen Laden, der zumindest Tabak verkauft, die anderen zwei (Anthony und ich) wollten eigentlich nur was essen. Zum Glueck gibt es einen Mini-Supermarkt direkt neben Subways, in der Naehe des Kinos in Guildford. Eine Menge Nebenstrassen und Gassen, die normalerweise als Verbrechensschauplaetze herhalten muessen, spaeter standen wir dann vor dem Laden. Und Ueberraschung: Er war geschlossen.

Ein Blick aufs Wetter, es wurde schlechter. Wir haetten zu Subways gehen koennen, aber Hannes wollte lieber Pizza und wusste auch den richtigen Ort dafuer. Auf halbem Weg lag ohnehin Sainsburys, eine weitere Hoffnung unserer Raucher auf Nachschub. Wieder in die engen Gassen (die mich irgendwie immer nervoes machen, seitdem ich „Deus Ex“ spiele), dann standen wir vor Sainsburys, der auch schon seit einer halben Stunde Feierabend hatte. „Sagtest du nicht, der hat bis 22 Uhr auf?“, kam Pauls vorwurfsvolle Frage. Ja, aber das galt fuer den Sainsburys Superstore in Godalming. Was weiss ich denn von Guildford?

Und erneut dunkle verwinkelte Gassen, aber immerhin wusste Hannes, wo wir waren. Kurz ging es an Guildford Castle vorbei, bei Nacht ein doch recht malerischer Anblick, dann standen wir in der Strasse, wo Hannes‘ Lieblingspizzaladen war. Ach ja, es ist uebrigens dieselbe Strasse, in der auch der Grieche haust – bei dem wir uns dann auch was zu essen geholt haben. Wer braucht denn auch Pizza, wenn er Gyros Pita haben kann?

Paul und Antje haben sich dann irgendwo um die Ecke Zigaretten geholt (Paul musste sich dafuer 10 Pfund von Anthony leihen, die Anthony nur sehr widerwillig herausgegeben hat), und nachdem fast jeder versorgt war, gingen wir ins „King’s Head“. Wir haetten eigentlich draussen sitzen koennen, denn es gab Schirme gegen den Regen und Heizsonnen gegen die Kaelte, aber trotzdem wollte das keiner. Drinnen schmiss Anthony eine kleine Runde, und nach ein bisschen mehr Unterhaltung war es dann Viertel vor Elf, und Paul chauffierte uns alle nach Hause.

Ich hatte zwar damit gerechnet, dass ich Geld loswerden wuerde an diesem Abend, aber dass es dann so lange gehen wuerde, war nun auch nicht so geplant. Doch beschweren will ich mich nicht, ich hatte einen Riesenspass.


Das ist unser LaserQuest-Team nach der siegreichen Schlacht. Von links: Antje, Anthony, Philip, Hannes, Nicola, Paul und Kate.

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