Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Freitag, 23. August 2013

"Stirb Langsam 4.0" (2007)

Nach "Stirb Langsam - Jetzt Erst Recht" gab es dann lange Sendepause. Bis schließlich jemand den vierten Teil mit wilden Theorien über seinen Inhalt ankündigte, wobei die Story zwischen Dschungelkämpfen und Russland hin und her schwang, bis sich irgendwann mal auf das Thema Cyber-Terrorismus geeinigt wurde. Im Grunde ist die Grundstory völlig nebensächlich, solange Bruce Willis mitspielt.


Der Plot

John McClane, mittlerweile mit dem Großteil seiner Familie zerstritten, soll nun nach Dienstschluss einen Hacker abholen und zum FBI bringen - ein Job, der nach langweiliger Routine klingt. Doch der Mordversuch an Matt Ferrell (Justin Long) belehrt ihn eines Besseren, und er muss nun gegen Hubschrauber, Kampfjets und eine ziemlich gelenkige Martial Arts Expertin (Maggie Q) bestehen, um den geisteskranken Computerexperten Gabriel (Timophy Olyphant) das Handwerk zu legen.


Die Darsteller

Es ist unfassbar, wieviel die Macher aus den Fehlern des letzten Films gelernt haben. Justin Long ist diesmal McClanes unfreiwilliger Begleiter. Aber er ist diesmal nicht ebenbürtig, sondern eine Ergänzung - auf seinem Gebiet (Computer und Technologie) ist er erfahren, bei allem anderen stellt er sich ziemlich dusselig an. Und genau das tut dem Film gut. McClane hat diesmal auch keine Unterstützung seiner eigenen Kollegen, sondern dieses Mal muss er sich mit der Cyber-Division des FBI herumschlagen, angeführt von Deputy Director Bowman, gespielt von Cliff Curtis. Der ist eine gesunde Mischung aus den Chefs von Teil 1 und 3, lässt sich absolut nichts gefallen, doch weiß genau, was er tut.

Timothy Olyphant als Oberschurke Gabriel ist... na, geht so. Auf der einen Seite hat er Persönlichkeit, auf der anderen wenig Ausstrahlung. Man nimmt ihm den Computerfachmann durchaus ab, aber dass dahinter ein kriminelles Genie steckt, glaubt man eher weniger. Im Grunde ist er eine Mischung aus Sheldon Cooper und Gustav Graves aus "James Bond - Stirb an einem anderen Tag". Dafür hat er aber Handlanger, die sich auch ohne namhafte Darsteller sehen lassen können. Maggie Q macht hier eine ganz tolle Figur.

Tatsächlich ist aber meine Lieblingsrolle in diesem Film Lucy McClane, gespielt von Mary Elizabeth Winstead. Sie erfüllt in diesem Film zwar nur einen offensichtlichen Zweck - in Schwierigkeiten zu geraten - aber jede Szene mit ihr macht unheimlich Spaß, weil sie sehr stark ihrem Vater nacheifert. Wenn sie gegen Ende des Films als Geisel an das Funkgerät gezwungen wird, um McClane zur Aufgabe zu bewegen, ist ihr einziger Satz: "Dad - jetzt sind es noch fünf."

Nebenbei, ich hatte mich schon auf den Gastauftritt von Kevin Smith gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Natürlich dürfen da die ganzen Star Wars Anspielungen nicht fehlen! Und wer genau hinschaut, der erkennt in einem der FBI-Leute Tuvok aus "Raumschiff Voyager" wieder...


Die Stärken

Mann, der Film macht richtig Spaß! Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Da wären die Dialoge: Zu Beginn geraten McClane und seine Tochter in Streit, im Beisein von Lucys Freund, dem dabei sichtlich unwohl ist (ich hatte auch erwartet, dass Willis ihn wie in "FaceOff" einfach durch das Fenster seines Autos zerrt und ihn zur Schnecke macht). Justin Long ist überraschenderweise auch sehr witzig.

Die Action - oh ja! Alleine die Szene, die auch in den ersten Trailern zu sehen war: McClane holt mit einem Auto einen Hubschrauber vom Himmel. Dafür bekommt er später von Maggie Q volles Pfund aufs Maul - auch ein Zweikampf, der sich echt sehen lassen kann. Und gegen Ende legen sie noch einen Zahn zu - da muss McClane mit einem schweren Truck seine Gegner verfolgen und bekommt es mit einem Kampfjet zu tun, der dementsprechend auch großflächigen Schaden anrichtet.

Hervorheben möchte ich auch hier die Musik. Da Michael Kamen 2001 verstarb, musste ein anderer Komponist gefunden werden. Und auch wenn Marco Beltrami durchaus ein Händchen für Filmmusik hat, ich war am Anfang sehr skeptisch, da er sich hauptsächlich im Horrorgenre bewegt. Doch tatsächlich gelang es ihm, mich positiv zu überraschen. Die Filmmusik ist Kamens Stil sehr gut nachempfunden, hat aber auch eigene Elemente und passt hervorragend zum Ton des Films.


Die Schwächen

Soviel Spaß die Action macht, so enttäuschend ist das eigentliche Ende. Gut, es ist dem von "Stirb Langsam" sehr nachempfunden - was sage ich, es ist schon fast ein Abklatsch. Dramaturgisch vielleicht sehenswert, aber nach all den Explosionen hatte ich mehr etwas in Richtung "Expendables 2" erwartet. Und dieses Mal sind die Amis diejenigen, die McClanes Wahlspruch nicht - jedenfall nicht ganz - hören. Denn sie mussten ja das "Motherf****" mit einem Pistolenschuss zensieren...


Größter Spaßfaktor

Eigentlich die Action. Aber für mich als Star-Wars-Fan war auch die Unterhaltung zwischen Bruce Willis und Kevin Smith Gold wert:
"Bist du ein Fan von Boba Fett?"
"Nein, ich stehe mehr auf Star Wars."
"WER IST DIESER KERL?"


Fazit

Ich bereue nicht, dafür im Kino gewesen zu sein. Man mag von Len Wiseman, dem Regisseur, halten, was man will, aber hier konnte er nichts falsch machen. Außer er hätte irgendwie seine Frau dort besetzt, was er zum Glück nicht getan hat. Darsteller sind toll, Action ist toll, Humor ist toll... hätte er sich jetzt noch an ein vernünftiges Ende getraut, hätte ich zehn Punkte springen lassen. Aber dass er gerne seine Showdowns versemmelt, wissen wir ja schon seit dem ersten "Underworld" - meine Güte, was für eine Enttäuschung... Trotzdem, diesen Film hier ansehen!




Bewertung
9/10 Punkte

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