Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Sonntag, 26. Juni 2011

Review: "Der Mandant" (2011)

Ein Gerichtsfilm! Endlich wieder! Erstaunlich, wenn meine Lieblingsgenres im Film hauptächlich Action, Sci-Fi oder Fantasy sind, dass ich mit den meisten bekannteren Gerichtsfilmen immer sehr viel Freude hatte (zu meinen Evergreens zählen "Eine Frage der Ehre" und "Die zwölf Geschworenen", allerdings davon die TV-Fassung, weil ich die Darsteller besser finde). Nachdem also dieser groß beworbene "Michael Clayton" mit diversen Oscar-Nominierungen und Tilda Swinton als geschlechtsverwirrte Oscar-Gewinnerin (spielt dauernd Männerrollen) eine so herbe Enttäuschung war, las ich kürzlich in der Programmzeitschrift die sehr gute Kritik zu "Der Mandant" (mal nicht von John Grisham). Endlich also ein Gerichtsfilm, der auch spannend sein sollte. Die Darsteller sind in Ordnung, der Plot klingt interessant, er zieht sich auch nicht so in die Länge... Schauen wir mal rein!


Matthew McConaughey (Gott, ich muss zweimal nachgucken, um zu sehen, wie man den schreibt!) spielt die Hauptrolle, einen Rechtsnawalt namens Michael Haller. Einen der besseren, weil zielgerichteten Strafverteidiger, in Richtung Richard Gere aus "Zwielicht", die unter unmöglichsten Umständen einen Freispruch erwirken können. Das macht ihn bei den "Guten", also den Staatsanwälten und Polizisten nicht unbedingt beliebter, aber er versteht zu leben. Er soll Ryan Philippe verteidigen, einen reichen Schnösel mit starkem Mutterkomplex, der unter Verdacht steht, eine Frau vergewaltigt zu haben. Für ihn normalerweise kein Problem, zumal das Ganze arg nach Verschwörung klingt. Aber dann kommen da noch ein paar Sachen dazwischen...

Nehmen wir es vorweg: Spannend ist der Film. Auch wenn der überraschende Schlusspunkt für mich nicht sonderlich überraschend war (nein, ich verrate es nicht) und auch sonst die Atmosphäre einfach daran krankte, dass der Regisseur wirklich alles mit Handkameras filmen musste, ist es doch bis zum Schluss spannend, wie sich das Ganze entwickelt. McConaughey, auch bekannt aus "Sahara", "U-571" oder auch "Contact", spielt eine coole Sau. Man bemühte sich zwar, ihn als karrieresüchtigen und skrupellosen Anwalt darzustellen, aber dafür ist er einfach zu sympathisch. An seiner Seite in einer kleineren Nebenrolle spielt William H. Macy (auch aus "Sahara") den Ermittler - allerdings recht kurz, wenn ihr versteht, was ich meine... Die weiblichen Rollen kann man eigentlich vergessen, für den Frauenanteil unter den Zuschauern bringen wir also noch eine Ex-Frau mit gemeinsamer Tochter im Film unter, und da die meisten Darstellerinnen sich ziemlich ähnlich sehen, abgesehen von der Haarfarbe, weiß man eigentlich nie so genau, mit wem sich der Anwalt gerade unterhält. Könnte aber auch an der Kamera liegen.

Allerdings muss ich sagen: Auch wenn es sich um einen Gerichtsfilm handelt, im Gerichtssaal spielt sich ziemlich wenig ab. Ich bin von den Regisseuren Gregory Hoblit ("Das perfekte Verbrechen", "Zwielicht") oder Rob Reiner ("Eine Frage der Ehre") anderes gewöhnt, aber wenn nicht einmal der Richter eine bedeutende Figur im Film ist, frage ich mich, wozu das alles. Es geht zwar um einen Anwalt, und auch darum, was er herausfindet und wie er verteidigt. Aber selbst die Gerichtsszenen in "Die Unbestechlichen" hatten mehr Gewicht.


Na gut, neben dem Rummeckern, weil der Film in dieser Hinsicht nun nicht perfekt ist, hier konkrete Kritikpunkte: Der Soundtrack ist nervig. Die Atmosphäre stimmt einfach nicht (was wollten die eigentlich assoziieren? Ein Straßen-Anwalt, der für das kleine Volk da ist und jeden Abschaum aus dem Knast holen kann?). Das Ende ist vorhersehbar (wie gesagt: überraschender Schlusspunkt).


Alles in allem: Ja, spannend ist der Film. Bis zu einem gewissen Grad. Angucken kann man ihn sich auf jeden Fall, und die Darsteller sind ja auch nicht die schlechtesten. Auch gerne noch ein zweites Mal sehen. Aber er spielt nicht in der obersten Liga mit.


7/10 Punkte

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