Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Donnerstag, 8. September 2011

Review: "The Final Destination (3D)" (2009)

Oder auch: "Wer Spannung will, schaue vorher NICHT den Trailer!"


Vor Kurzem kam Teil 5 der "Final Destination" Reihe in die Kinos. Und wie ich schon erwähnte, ist das womöglich einer der Höhepunkte des Kinosommers. Nicht, weil er sehr gut sein wird, sondern weil die Standards dieses Jahr einen absoluten Tiefpunkt erreicht haben. Im Gegensatz zu letztem Jahr, wo wir mit "A-Team", "The Expendables" und "Predators" drei absolute Spitzenfilme des Actionkinos hatten - sowie die absolut genialen Filme "Scott Pilgrim vs. the World" und "Inception" (nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge) - nein, in diesem Jahr versuchen durchschnittliche Filme wie "Sucker Punch", "Scream 4" und der immerhin recht unterhaltsame "Green Lantern" bei der Zuschauerschaft zu punkten. (Für Letzteren werde ich keine Review schreiben, weil es sich einfach nicht mehr lohnt, Reviews für 7-Punkte-Filme zu schreiben.)

Dass da jetzt noch ein "Final Destination" Teil rauskommt, passt irgendwie. Das gesamte Konzept der eigentlich recht innovativen Horrorreihe ist - man vergebe mir das Wortspiel - dermaßen zu Tode geritten worden, dass alles, was jetzt noch nachkommt, sich nur noch auf eines konzentriert: Wie sterben die Leute dieses Mal? Der vierte Teil - und auch der erste in 3D, wo wir schon mal dabei sind - funktioniert nach dem gleichen Schema.


*SPOILER*

Es sterben Leute.

*SPOILER ENDE*


Und zwar: Irgendein Mittzwanziger kriegt Visionen von einer ungeheuren Katastrophe und schafft es, sich und ein paar andere in Sicherheit zu bringen, bevor die Kacke richtig dampft. Das bringt ihnen nur nichts, denn der Tod (leider NICHT gesprochen von Christopher Lee!) ist in der Reihe eine rachsüchtige, fiese Mistsau. Er lässt sich allerhand einfallen, um die Überlebenden doch noch in die knochigen Finger zu bekommen, und diesen geht dann ordentlich die Muffe.

Bevor Missverständnisse auftreten: Der Tod ist in diesem Fall keine mystische Gestalt, sondern eine Aneinanderreihung von schrecklichen Unfällen, bei denen Fans der Serie "Dead Like Me" sofort die unsichtbaren Gravelings in Verdacht haben sollten. Im ersten Teil war es noch recht originell, aber auch deswegen, weil sich die Macher um James Wong mehr auf die Spannung und weniger auf die übernatürlichen Phänomene konzentrieren, die sich durch den Rest der Reihe ziehen. Im zweiten Teil ging es mehr ums Gemetzel, und da gab es schon einige Andeutungen zuviel vorher. Der dritte Teil machte aus den Vorahnungen Fotos, auf denen auf die Todesarten der jeweiligen Opfer noch dezent hingewiesen wird. Jetzt kommt der vierte Teil: Keine Andeutungen mehr, sondern der Holzhammer, der einem frontal die Todesarten ins Gesicht hämmert, noch bevor sie passieren. Denn: Warum nur Hinweise geben, die sogar ein Fünfjähriger verstehen würde, wenn wir nicht auch gleichzeitig noch von unseren überflüssigen 3D-Effekten Gebrauch machen könnten?

Nicht, dass diese Art von Foreshadowing mehr zunichte gemacht hätte, als nicht schon der Trailer geschafft hat: Die zwei Minuten, die in den Kinos vor den besseren Filmen liefen, haben bereits jede Einzelheit enthüllt. Das Schema, dessen sich die anderen Filme vorher bedient hatten, war nun dermaßen hinfällig, wobei man nach den ersten drei Teilen sowieso schon sagen kann: Die Szene mit dem gezwungen aufgebauten Spannungsbogen, den Gegenständen in Nahaufnahme, die möglicherweise... plus die nervenzerrende Musik, das alles wird definitiv NICHT zum Tod der betreffenden Person führen. Sondern irgendwas ganz Überraschendes danach. Ja, große Überraschung, wenn ihr im Trailer schon verratet, wie es ausgeht...

Warum ich so auf diesem Thema rumreite? Weil es an dem Film nichts Anderes gibt, was irgendwie interessant wäre. Die Darsteller? Nur dazu da, um später in Einzelteile und Kunstblut zu zerfallen. Die Handlung? Schwachsinn. Von Teil 1 bis Teil 4 immer wieder das Gleiche, nur mit anderen Sterbeszenen. Und eine Sache, die mich mittlerweile richtig wurmt, ist: Die meisten dieser Todesfälle kommen nur deswegen zustande, weil sich alle Beteiligten in diesem Film einen Dreck um Sicherheitsbestimmungen scheren. Und wenn es mal irgendwo Probleme gibt - denkt mal nicht, das interessiert auch nur eine Sau! Sogar am Schluss: Der Held weist noch daraufhin, dass da was nicht stimmt, und der Angesprochene: "Ja, klar, da kümmere ich mich gleich drum." Wenn ihr mich fragt, solche Typen sollten abkratzen! Wobei... wenn ich es mir recht überlege... vielleicht ist das ja der Tod persönlich? Irgendein dämlicher Bauarbeiter mit schwerem Gerät, das Leute töten kann, wenn man es nicht richtig handhabt, und der es dann aus der Hand legt und Mittagspause macht.

Pluspunkt: Der Film ist überraschend kurz. Liegt aber auch daran, dass er sich wirklich auf das Wesentliche konzentriert: Jede Menge Tote. Keine langweiligen Gespräche, keine großartigen Charakterentwicklungen, sogar die "handlungsrelevanten" Nachforschungen betreibt der Held zwischen zwei Szenen. Dann noch die Musik: Brian Tylers sehr rockiger Filmscore gemischt mit ein bis zwei netten Songs (am Anfang beim Nascar-Rennen läuft "Devour" von Shinedown - für Metaller ein Titel, den man sich mal merken kann, geht in Richtung Disturbed und Papa Roach). Und dann noch die für die Kinoszene geklaute Sequenz aus "Tödliche Weihnachten" - ich denke mal, eine größere Explosion hätten sie sonst nirgendwo kriegen können...


Fazit: Nicht der Rede wert. Leute, die sich für 3D-Effekte begeistern und gerne sehen, wie andere Leute effektvoll und logikfrei übern Jordan gehen, können ruhig mal einen Blick riskieren. Aber andere Leute, die diese ganzen Splatterfilme eh satt haben, brauchen sich damit nicht zu belasten. Schaut lieber Teil 1 nochmal, der war wenigstens innovativ.


5/10 Punkte

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