Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Dienstag, 18. Januar 2011

Review: "Devil" (2010)

Tja, wieder einen neuen Film gesehen. "Devil".

Im Grunde habe ich den Film hauptsächlich deswegen gesehen, weil Filme mit Fahrstühlen whl die einzigen sind, die mich noch ansatzweise gruseln können. Aber im Grunde ist die Prämisse eine ziemlich einfache, die Idee im Grunde von früheren Filmen her abgeleitet und weiterentwickelt, und das Ergebnis unspektakulär bis vorhersehbar. Aber wenn ich es mir recht überlege, was habe ich eigentlich erwartet?

Fünf Menschen bleiben in einem Fahrstuhl stecken. Kennen wir seit den frühen Achtzigern, auch wenn es sonst grundsätzlich vier sind ("Fahrstuhl des Grauens", "Abwärts", "Fahrstuhl des Schreckens"... komisch, die heißen alle gleich). Was die Sache hier delikat macht, ist: Einer von ihnen ist der Teufel. Und er trachtet allen anderen nach dem Leben. Und während ein Polizist, der eigentlich nur einen Selbstmord ermitteln soll, versucht, die Story und die Eingesperrten zu retten, geht es in der steckengebliebenen Fahrstuhlkabine drunter und drüber. Besonders, wenn das Licht ausgeht.

Zugegeben, atmosphärisch ist der Film wirklich gut gelungen. Obwohl man die Schockeffekte zu Genüge kennt (und glaubt mir, flackerndes Licht ist schon so uralt, dass in anderen Filmen darüber Witze gerissen wurden), erwartet man doch nägelkauend den Ausgang der Geschichte. Zuerst einmal bleibt es beim Ratespiel: Wer ist der Böse? Aber meine Mutter und ich, beides belesene Krimifans, hatten den gleichen Tipp schon zu Anfang des Films - und der erwies sich als richtig. Entweder sind wir daher richtig, richtig gut, oder die Macher blieben in einer Zeit stecken, in der diese Auflösung noch irgendwie originell war. Nein, ich verrate nicht, wer es war - aber man kann es im Grunde schon von Szene 1 des Bösewichts an erkennen, wenn man genau hinsieht.

Aber zum Thema Vorhersehbarkeit: Es gibt für einen erfahrenen Kinogänger keine Überraschungen in diesem Film. Wer sich alleine die Szene ansieht, in der ein Mechaniker auf dem Boden eines Fahrstuhlschachts nach einem Nagetier umsieht und schon seltsame Geräusche über ihm ertönen, der weiß einfach, dass das nicht gutgehen kann. Ein Übriges tut die nervige Erzählstimme des Polizisten, die aus dem Off heraus quasi Anfang, Ende und gesamten Plot verrät. Hätten sie diese Erzählstimme weggelassen, wäre mir das alleine schon zwei Punkte mehr wert gewesen.

Was schon eher nervt als die Vorhersehbarkeit ist dieser symbolträchtige Religionskitsch, in den der Film immer weiter abdriftet. Der spirituelle Dialog am Anfang wirkt schon ziemlich überzogen, und es geht in diesem Tenor immer weiter - Glaube, Vergebung etc. sind die Themen, mit denen sich die Hauptfiguren beschäftigen, wenn sie sich bei dem eigentlichen Problem (vier Leute und ein Mörder auf engstem Raum in einem Fahrstuhl) zu langweilen scheinen. Ich habe solche Motive und ihre filmische Vergewaltigung schon in anderen Filmen "genießen" dürfen, aber da handelte es sich bei den Machern um Leute, die mit dem Christentum als solchem - oder zumindest der fundamentalistischen Auffassung einer großen Gruppe von US-Bürgern - auf dem Kriegsfuß stehen. Aber hier ist Religion die Rettung, nicht das Böse, wie in "Der Nebel". Und gerade deswegen scheint mir das Ende des Films, wo auch dieser Gut-Böse-Konflikt einen (wenig actionreichen) Höhepunkt findet, aufgesetzt und aufdringlich.

Von den meisten Schauspielern in diesem Film habe ich noch nie etwas gehört. Aber sie machten ihre Sache gut. Bokeem Woodbine war mir ein Begriff ("The Big Hit" und "The Rock"), und Matt Craven ist ein Gesicht, das man im Kino immer wieder mal um die Ecke gucken sieht. Bojana Novakovic, die Frau mit Sexappeal, spielt auch an Mel Gibsons Seite in "Auftrag Rache" mit. Aber die Hauptrolle - die des von schweren Lasten geplagten Polizisten, der trotzdem nur Gutes tun möchte - ist besetzt mit Chris Messina, einem Jim Caviezel für Arme. Ungefähr so interessant wie ein Kanten Weißbrot, und seine Tätigkeiten beschränken sich die meiste Zeit auf das Labern von Blödsinn, möchtegern-cool in der Gegend rumgucken und den richtigen Schauspielern in diesem Film im Weg rumstehen.

Also, was bleibt unterm Strich? Passable Nebenrollen, aber fehlbesetzte Hauptperson (besser: fehlbesetzter Charakter, den man gleich ganz hätte streichen sollen). Plot wenig originell, dafür die Handlung um so vorhersehbarer. Schockeffekte altmodisch und bekannt, aber relativ effektiv eingesetzt. Auf jeden Fall nicht das Kinogeld wert. Wenn er mal im Fernsehen läuft, gerne einen Blick riskieren. "Devil" hat nicht viel zu bieten - aber das Wenige unterhält zumindest.


5/10 Punkte

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