The Tales of the (S)Wordmaster

Sein Abenteuer auf der fernen Insel ist beendet, doch die Sage geht weiter. Er muss sich nun der schwersten aller Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass er die Feder genauso gut beherrscht wie die Klinge. Doch zwischenzeitlich rief ihn das Schicksal auf eine andere Insel, belagert von untoten Kreaturen und einer intriganten Handelsfamilie. Mehr darüber demnächst...

Freitag, 25. März 2016

Review: "Star Wars: The Force Awakens" (2015)

Soviel zu meinem guten Vorsatz...

Nachdem ich zwei Wochen lang versucht habe, für jeden drögen Tag im Januar den passenden Film rauszusuchen, habe ich es letzten Endes doch aufgegeben. Zu groß war der Stress auf der Arbeit, mit der Eingewöhnung in eine neue Abteilung mit völlig anderer Arbeitsweise, mit ganz neuen Kollegen (mit denen ich am vergangenen Wochenende mehrere Partien Laser-Tag spielen konnte, was schon fast wieder ein Flashback zu meinen Praktikums-Monaten in England ist, für die ich den Blog überhaupt angefangen hatte...). Hinzu kam noch die Frage, ob von meiner Seite aus ein neues Filmprojekt in Angriff genommen werden soll. Und ja, auch wenn ich es ungern zugebe, die Faktoren "X-Com 2" und "Master of Orion" spielten auch ein bisschen hinein. Und so ist dieses Experiment denn doch noch gescheitert.

Sollte ich eines Tages die Muße aufbringen, mich wieder damit zu beschäftigen, werde ich aber einen ganzen Kalender aufstellen und mir die Filme in aller Ruhe überlegen, die dann ja nicht nur für das aktuelle Jahr, sondern für alle zukünftigen Jahre gelten sollen. Doch genug davon...


Laut der Anzeige rechts von diesen Zeilen existiert der Blog jetzt seit über sechs Jahren. Und die meisten regelmäßigen Leser kennen mich und wissen, dass ich ein absolut gewaltiger Fan der Star-Wars-Filme bin. Ich liebe sie, jeden einzelnen von ihnen. Ja, ich meine alle... alle drei!

Mal abgesehen von der herb misslungenen Prequel-Trilogie, die den Beweis erbracht hat, dass George Lucas nicht alle Tassen im Schrank hat, und der von mir konsequent ignorierten Clone-Wars-Sache habe ich mich ausgiebig mit dem SW-Universum und besonders dem sogenannten "Expanded Universe" beschäftigt. Die ohnehin schon umfangreiche Sammlung an Romanen auf meinem Regal wächst immer weiter, und auch im Bereich Computerspiele habe ich nur weniges links liegen lassen, was Bezug auf die originale Trilogie genommen hatte. Doch als bekannt wurde, dass Episode 7 nun unter einem anderen Stab von Filmemachern entwickelt würde, war ich ähnlich skeptisch wie bei James Bond. Zwei Dinge, die mir gleich sauer aufstießen, waren vor allem zwei Namen: J. J. Abrams und Disney.

Und trotz aller Beteuerungen von Freunden, Feinden und entfernten Bekannten gleichermaßen, wie toll der Film doch sei, habe ich den Kinobesuch gescheut, weil ich befürchtet hatte, dass dies ein ähnlicher Reinfall wird wie Episode 2, Episode 3 oder Quantum of Solace. Vor allem, wenn man bedenkt, wie Abrams bereits mit Leichtigkeit das Star-Trek-Universum durch seine eigene respektlose Hyperaktivitäts-Show und dauerndes Lensflare-Geballer ruiniert hat (und Mission Impossible 3 war auch nicht gut...). Dass Lawrence Kasdan am Drehbuch mitarbeitete, und dass ein Großteil der alten Riege wieder mit am Start sein sollte, tröstete nur wenig. Ich habe meine Erwartungen an diesen Film so niedrig gehalten wie irgend möglich, sodass ich in dem Moment, in dem ich den Film zuhause auf einem großen Fernseher sehen konnte, auch seelisch bereit dafür war.

Dieser Moment war gestern. Pünktlich zu Ostern (was früher die einzige Zeit war, in der die Filme liefen, bevor es die Herr der Ringe Reihe gab), zusammen mit meinem Vater, der den Film auch noch nicht kannte. Ein historischer Moment. Und hier mein Eindruck:


Die Story

Es wurden Kritiken laut, es wurden tonnenweise Witze darüber gerissen... hier der Plot ohne weitere Kommentare: Luke Skywalker ist seit "Rückkehr der Jedi-Ritter" verschwunden. Nur ein Stück einer Karte führt zu ihm. Dieses landet erst in den Händen eines Rebellenpiloten, dann bei seinem treuen Droiden BB-8. Gemeinsam mit einer jungen Schrottsammlerin namens Rey und einem desertierten Sturmtruppler sucht er den Weg zum Widerstand, ständig gejagt von der Ersten Ordnung, die sich wohl aus den Überresten des Imperiums kristallisiert hat. Sie treffen auf alte Bekannte aus dem Star-Wars-Universum, erleben einige gute und böse Überraschungen und müssen am Ende den Widerstand vor dem totalen Untergang retten.


Die Darsteller

Abgesehen von allen, die ihren Weg aus der alten Trilogie in diesen Film gefunden haben, sind hauptsächlich unbekannte Schauspieler am Werk. Und das tut dem Film gut. Daisy Ridley in der Rolle der Rey ist jung, hübsch, vielleicht ein bisschen klischeehaft, aber eine hervorragende Ergänzung zum Star-Wars-Universum und die erste Frau nach Prinzessin Leia und Mon Mothma, die nicht vollkommen nutzlos ist (Entschuldigung, Natalie Portman, aber Padme war wirklich zu nichts gut!). Ihr zur Seite steht mit John Boyega als Ex-Sturmtruppler Finn ein Charakter mit großen Stärken, dem Wortwitz eines Han Solo, der Ungestümheit eines jungen Obi-Wan und vielen eigenen Aspekten, die den Charakter erst richtig rund und menschlich machen (für einen Sturmtruppler eine grandiose Leistung). Oscar Isaac spielt als X-Wing-Pilot Poe Dameron eine eher untergeordnete Rolle, erinnert aber von seinem Auftritt an eine Mischung aus Wedge Antilles und "Maverick" aus "Top Gun".

Jetzt zur dunklen, oder in diesem Fall tatsächlich zur schwächeren Seite: Die Bösen sind durchweg schwach besetzt. Adam Driver ist als maskierter Kylo Ren zwar noch ein halbwegs guter Darth-Vader-Ersatz, der seine Wut auch eher an unschuldigen Konsolen als an unfähigen Untergebenen auslässt (man gewinnt auch den Eindruck, die gehören ihm gar nicht). Aber er lässt im Lauf des Films auch mal seine Maske fallen, und dann verliert der Charakter sehr stark an Ausstrahlung... Domhnall Gleeson als General Hux bringt da schon etwas mehr, in einer Rolle, die etwas an Peter Cushings Grand Moff Tarkin erinnert. Wahrscheinlich ist es auch Absicht, dass einem sein arrogantes Getue gerade zur Mitte des Films hin unheimlich nervt und man sich wünscht, dass ihm ein Todesstern um die Ohren fliegen möge. Absolut verschwendet hingegen ist Andy Serkis als Snoke, der oberste Anführer der ersten Ordnung. Dies mag aber auch damit zusammenhängen, dass noch zwei weitere Filme geplant sind. Bedenkt, dass Palpatine in Episode IV noch nicht einmal einen Kurzauftritt hatte!

Apropos verschwendet: Wer Max von Sydov mag, sollte sich lieber vorsehen - sein Auftritt dauert nicht einmal fünf Minuten. Brutto! Und wieso zum Teufel sagt mir keiner, dass Simon Pegg in dem Film mitspielt??? Man kann ihn gerade in der deutschen Fassung auch nicht erkennen, denn er spielt den nichtmenschlichen Schrottsammler-Chef von Rey.


Die Stärken

Ich nehme es hier mal vorweg: Ich bin positiv überrascht. Das allein ist schon eine Stärke, die man hier aufzählen kann.

Die Actionszenen sind handwerklich gut gemacht - Kameraführung, Effekte und Stunts stimmen nahezu alle. Mal wird die Kamerafahrt etwas hektisch, aber die Szenen bleiben übersichtlich, und ich muss mich nie wirklich fragen, was eigentlich gerade passiert ist. Erfreulich ist auch, dass Abrams seinen Lensflare-Fetisch um ein Vielfaches zurückgeschraubt hat - jedenfalls ist mir nichts Negatives aufgefallen. Apropos Kamerafahrten: Obwohl sich Abrams an alte Motive aus den ursprünglichen Filmen hält, bringt er viele neue Aspekte ein und ermöglicht so ganz neue Blickwinkel, die früher in dieser Form nicht möglich gewesen wären. Die erste Raumschiffszene nach dem Titel ist eine von vielen Szenen, bei der ich gedacht habe: Ja, das ist mal wirklich was Neues!

Und dann ist da der Humor: Abgesehen von diversen Anspielungen auf die alten Filme, die gerne mal in ein bis zwei Sätzen munter abgehandelt werden, enthält dieser Film mehr pointierten Wortwitz als die gesamte Prequel-Trilogie. Wer dabei die meisten coolen Sprüche klopft, ist tatsächlich Harrison Ford als Han Solo. Er bildet in dem Film zusammen mit Chewbacca ein perfektes 80er Jahre Buddy-Double, welches Mel Gibson und Danny Glover nicht besser hinbekommen hätten.

Was mich zum nächsten großen Pluspunkt führt, nämlich dem, was fehlt: Nervige Charaktere. Es gibt keinen Jar Jar Binks, es gibt keinen weinerlichen Anakin Skywaler (obwohl Kylo Ren in manchen Szenen in diese Richtung tendiert), und sie haben sogar C-3PO als humoristische Nebenfigur deutlich zurückgeschraubt. Einzige Sorge hatte ich über den neuen Droiden BB-8, der in großen Teilen des Films eine Kernrolle einnimmt. Aber ehrlich, der kleine Kerl ist so knuffig, dem kann man nicht böse sein!


Die Schwächen

Würde ich jetzt alle Ungereimtheiten aufzählen, die mir gestern beim ersten Ansehen des Films aufgefallen sind, würde ich jetzt noch drei Monate an diesem Laptop sitzen... Lassen wir es dabei bewenden. Wobei, eine Sache muss ich noch erwähnen: Wenn jemand ein Lichtschwert ins Gesicht kriegt, sieht er hinterher nicht so aus, als hätte er sich nur heftig beim Rasieren geschnitten! Dann müsste er eigentlich so aussehen wie Bill Nighy am Ende von Underworld 1!

Und obwohl die Musik von John Williams stimmungsvoll und ikonisch wie sonst auch war: Abgesehen von den seit Jahrzehnten bekannten Passagen aus dem Star-Wars-Soundtrack sind mir wenige bis gar keine Stücke wirklich aufgefallen oder im Gedächtnis geblieben. Da frage ich mich doch, woher in drei Teufels Namen diese Oscar-Nominierung herkam! Man sieht mal wieder, dass die Academy von Talent nicht allzu viel hält...

Über die größte, wirklich allergrößte Schwäche des Films kann ich nichts schreiben, ohne zu spoilern. Soviel sei gesagt: Ich wusste davon schon, bevor ich den Film gesehen hatte (ich habe ihn mir freiwillig spoilern lassen und wusste, was auf mich zukam). Trotzdem, nicht nur die Tatsache, dass es überhaupt passiert, stört mich gewaltig. Auch, wie danach die Hauptcharaktere damit leichtfertig umgehen... Jeder, der den Film und diese Szene gesehen hat, weiß, wovon ich rede - nämlich von dem wohl größten Aufschrei, der durch die Fangemeinde geht!


Kritikpunkte

Wie auch bei "Spectre" möchte ich an dieser Stelle auf einige Punkte eingehen, die im Internet und anderswo diskutiert wurden:

Der Film ist im Grunde das Gleiche wie Episode IV.
Ja, dem muss ich leider zustimmen. Plot und Elemente werden einem sehr bekannt vorkommen. Aber ich muss da auch Leuten Recht geben, die an dieser Stelle sagen: "Als sie das letzte Mal was Neues ausprobiert haben, waren es Gungans und Midi-Chloriane." Also lieber etwas Altes neu aufwärmen und damit entsprechend arbeiten. Man kann es einfach nicht allen Leuten recht machen. "Genau das hat Jesus auch gesagt."

Die Charaktere sind inkonsistent und unlogisch.
Ja, wenn ein Mädchen, das noch nie am Steuer eines Raumschiffes gesessen hat, einen Frachter durch das gestrandete Wrack eines Sternzerstörers fliegt oder dem Bösen ohne jegliche Art von Training Paroli bietet, hinterfrage ich das auch gerne. Oder wenn der Böse in seinen Dialogen Sätze einfließen lässt wie "Ich bin innerlich zerrissen". Wer redet denn so einen Stuss???

Man kann den Bösewicht nicht ernst nehmen.
Jedenfalls nicht, sobald er zum ersten Mal seine Maske abnimmt. Insofern stimme ich zu. Trotzdem, dass es am Ende einen Kampf gibt, in dem er keine besonders gute Figur macht, stimmt mich am Ende doch positiver.


Fazit

Nach langer reiflicher Überlegung bin ich doch ganz froh, mir das Kinogeld für diesen Film gespart zu haben. Dazu muss ich aber auch sagen: Solche Filme weiß ich auf DVD einfach besser zu würdigen. Und trotz aller Bemühungen, J. J. Abrams dafür zu hassen, was er dem nun dritten Franchise, das ich schätze, angetan hat, muss ich zugeben: Der Film hat mir gefallen. Er war nicht großartig, er ist reichlich weit von den Originalfilmen entfernt, was Qualität angeht. Aber er war unterhaltsam, was genau das ist, was ich mir von dem Film versprochen hatte.


Bewertung:
8/10 Punkte

Samstag, 16. Januar 2016

Es ist Samstag. Ihr wisst, was jetzt kommt:

Liebesgrüße aus Moskau (1963)

Freitag, 15. Januar 2016

Heute war mein erster richtiger Arbeitstag in der neuen Abteilung. Erinnert mich an einen Film, den ich mal gesehen habe...

Ach ja, Gefährliche Brandung (1991). Wohlgemerkt, das Original, nicht das bescheuerte Remake!

Donnerstag, 14. Januar 2016

Filme für die letzten drei Tage

Jetzt habe ich doch glatt die letzten Tage vergessen, den Blog-Eintrag zu schreiben. Ja, das macht die Frühschicht mit einem... ich bin zu Zeiten aufgestanden, die ich nur noch aus der Schulzeit kenne. Wünscht man sich doch glatt, dass man die Zeit zurückdrehen könnte...

Und dann ist heute auch noch Alan Rickman gestorben. Das kann doch wohl echt nicht wahr sein!

OK, anstelle der Zeitreise-Filme machen wir jetzt einen Alan-Rickman-Marathon:

Für den 12.1.: Dogma (1999)

13.1.: Galaxy Quest (1999)

14.1. Robin Hood - König der Diebe (1991)

Montag, 11. Januar 2016

David Bowie ist tot

Auf der Arbeite heute hörte ich vom tragischen Tod David Bowies. Er starb im Alter von 61 Jahren an Krebs. Da fällt mein erster Schulungstag im neuen Projekt mit einem völlig neuen Aufgabengebiet ja kaum noch ins Gewicht...

Von daher, obwohl meine ursprüngliche Empfehlung auf einen Krimi hinaus laufen sollte, ist heute Bowies wohl bedeutendster Kinofilm angesagt: Die Reise ins Labyrinth (1986)

Und ich glaube, ich habe es letztes Jahr schon mal geschrieben, aber: Können die Leute verdammt nochmal endlich aufhören zu sterben???

Sonntag, 10. Januar 2016

Es ist viel zu kalt draußen. Ich empfehle etwas Heißes zum Gucken. Wie wäre es damit:

Backdraft (1991)

Samstag, 9. Januar 2016

In Gedenken an die gute alte Zeit, als man noch vernünftiges Fernsehprogramm bekam und sogar am späten Samstag Abend in der ARD einen guten Film sehen konnte:

James Bond 007 jagt Dr. No (1962)

Auftakt zur James-Bond-Reihe, von jetzt an jeden Samstag. Aber keine Angst, die richtig üblen überspringen wir hier...